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Bericht von Sinan Al-AWAN

Am letzten Montag im September präsentierten die Seminarfächer der Q34 von Frau Spähte und Frau Rigterink in der Aula unserer Schule ihre Facharbeiten. Mit künstlerischer Vielfalt und musikalischem Talent verzauberten die Schülerinnen und Schüler das Publikum, das die gesamte Aula füllte.

Der Abend fing mit dem Kurzfilm „Corona macht Arme ärmer“ an, animiert von Emily Lübken. Sehr viele Stunden hatte sie damit verbracht, die einzelnen Bilder zu zeichnen, die Charaktere zu sprechen und das Video zu schneiden, um ein Werk zu präsentieren, das die Lebenssituation der armen Bevölkerung Deutschlands in der Coronazeit deutlich darstellt.

Es folgte - nach einer kurzen Begrüßung durch die unterhaltsamen Moderatorinnen Daria Cimpoaca und Kimberley Otten - ein Medley, bestehend aus drei Stücken des Films „Der König der Löwen“. Es spielte die Band von Frau Spähte mit den Mitgliedern ihres Seminarfachs. Das Medley vermittelt „einen Teil freudiger afrikanischer Kultur und Musik“, so Sina Duhn, und wirkt durch die „Abwechslung zwischen den verschiedenen Stücken sehr vielseitig und anspruchsvoll“. Somit brachte der „König der Löwen“ schon einmal gute Stimmung in den Saal.

Damit hörte es mit der nostalgischen Musik nicht auf, denn Lea Brookmann und Hannah Seifert präsentierten ihre Variationen des Kinderliedes „Alle Vögel sind schon da“ in einer arabischen und einer Blues-Version. Der arabische Stil, den Lea gewählt hatte, kennzeichnet sich durch seine für uns fremden Tonleitern, die sich Maqam nennen. Daher ist dieser Stil für einen westlichen Musiker sehr schwierig, zumal Instrumente wie das Klavier diese Tonleitern nicht einmal spielen können. Dagegen zeichnet sich die Blues-Version von Hannah durch einen interessanten Rhythmus, bei dem der erste Ton länger ist als der zweite, aus. Oft werden bei einem Blues tiefgreifende Themen verpackt und deshalb weist auch Hannahs Songtext auf den Klimawandel hin.

Mit dem Poetry-Slam „Gefangen als Mutter“ von Alina Sabahoglu und Alex Holstein wurde es wieder melancholisch und emotional. Sie stellten mit einer beeindruckenden Performance die Probleme einer alleinerziehenden Mutter während der Coronazeit dar. Und emotional blieb es, denn mit dem selbstverfassten Song „13,4 Millionen“ brachte Seraphina Feilmeier das Publikum glatt zum Weinen. Sie geht in dem Song auf die von Armut betroffen Menschen, die „vom Staat verstoßen“ sind, ein.

Bevor es mit drei Erzählungen weiterging, konnten sich die Besucher in der Pause an leckerem Kuchen und Muffins sowie einem Solo von Herva Novaku erfreuen, die mit ihrer überwältigenden Stimme ein Cover von „La llorona“ aus dem Film „Coco“ sang. 

Die Themen der drei Erzählungen bezogen sich auf Ungleichheiten. Lena Kamphuis stellte in ihre Geschichte einen Familienvater vor, dessen Frau durch die Nervenerkankung ALS ihre motorischen Fähigkeiten verliert, wodurch die Familie ruiniert wird. Daria schrieb über das kleine Mädchen Aminata, welches neu aus Gambia nach Deutschland gezogen ist und sich im Kindergarten fremd und einsam fühlt, da die anderen Kinder sie aufgrund ihrer Hautfarbe und ihrer Sprache meiden. Jennifer Böhm präsentierte ihre Erzählung eine junge Frau, die durch eine Zeitreise in die Vergangenheit geschickt wurde und sich dort für die Rechte und Gleichberechtigung der Frau einsetzte.

Mit Ungleichheit ging es gleich weiter, denn Emily Lübken und Inken Meijerink zeigten mit ihrem rhythmischen Rap „Was wäre wenn“, wie es ist, eine Frau zu sein  - mit all ihren Hürden, Problemen.

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Darauf folgte die Band, die eine traditionelle Balkanmusik vorstellte, welche sich durch einen „für uns ungewöhnlichen und damit auch sehr schweren 7/8 Takt“ auszeichnet, so Frau Späthe. Dabei hatte Malte Eggers ein kurzes Solo auf dem Saxofon und gegen Ende klatschten die Musiker zum kraftvollen Rhythmus des Stückes.

Hiernach trat Leonie Els auf die Bühne, die ihren Poetry-Slam „Das unerhörte Haus“ vorstellte. Mit passender Gestik und Mimik sowie ihrer starken Ausdrucksweise konnte sie dem Zuschauer zeigen, wie ausgestoßen und einsam gehörlose Menschen sind und appellierte dazu, diese Menschen stärker zu unterstützen und in das Leben einzubinden.

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Anschließend trat noch einmal die Band auf und spielte traditionelle jüdische Musik mit dem Stück „Freylakhs“, eingeleitet durch einen kleinen Vortrag von Jaron Kiehl über die tragische Vergangenheit der Juden und ihre Musik, die oft bei Feierlichkeiten zum Vorschein kommen. Zum Abschluss des Abends tanzten alle Mitwirkenden im Kreis zum jüdischen Lied „Hava Nagila“, was so viel bedeutet wie „Lasst uns glücklich sein“ und passend zum Feiertag Rosch ha-Schana gewählt wurde. Mit großer Begeisterung klatschte das Publikum zum Rhythmus und gab daraufhin großen Beifall.