Vielfältige Veranstaltungen und Exkursionen wurden in den letzten Monaten in der fachgruppe Physik geplant und – mit mehr oder weniger (siehe Sonnenfinsternis) Erfolg – durchgeführt:

1. Vortrag von Dörte Lauterbach über ein duales Studium bei der Fa. Bentec (Bad Bentheim)
Dörte Lauterbach, geb. Sehnert, vom Abiturjahrgang 2007 berichtete am 18. Dezember vor ca. 150 Besuchern in der Aula des Gymnasiums von ihren Erfahrungen im dualen Studium bei der Firma Bentec in Bad Bentheim. Bentec stellt Bohranlagen her, die weitgehend automatisiert arbeiten und so mit geringem Personalaufwand betrieben werden können, und wartet diese Anlagen auch. Die Anlagen finden weltweit auf Bohrfeldern ihren Einsatz, so zum Beispiel im Nahen Osten oder in arktischen Gebieten.
Frau Lauterbach wurde im Rahmen des dualen Studiums innerbetrieblich zur Elektronikerin für Betriebstechnik ausgebildet und absolvierte gleichzeitig ein Studium der Elektrotechnik an der Privaten Fachhochschule für Wirtschaft und Technik (FHWT) in Oldenburg.
Ein Highlight des Studiums und auch des Vortrages war die Teilnahme von Frau Lauterbach als Mitglied einer Arbeitsgruppe, die aus Studentinnen und Studenten der Elektrotechnik, des Maschinenbaus und der Betriebswirtschaft bestand, am Wettbewerb „Formula Student“. In diesem Wettbewerb hat die Gruppe die Aufgabe, einen Rennwagen zu planen und zu konstruieren. Die Gruppe baute ein Fahrzeug mit Elektroantrieb und nahm während einer Woche im August 2010 mit gutem Erfolg am Wettbewerb auf dem Hockenheim-Ring teil.

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2. Einsteinmobil am Gymnasium Nordhorn
"Einstein on Tour" ist ein Schulprojekt, in dessen Rahmen das "Einsteinmobil" mit interaktiven Lernmodulen von Schule zur Schule fährt. In den Schulen werden Computer aufgestellt, die Simulationsverfahren zur Veranschaulichung relativistischer Effekte enthalten. Träger des Projekts ist die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, das Projekt wird von verschiedenen Kooperationspartnern aus der Wirtschaft unterstützt.

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Ein Beispiel für ein Simulationsprogramm besteht in einer fiktiven Fahrradfahrt durch die Altstadt von Tübingen. Während der Programmnutzer auf einem an den PC angeschlossenen Fahrrad vor einem Beamerbild strampelt, erlebt er, auf welche Weise die Wahrnehmung der Umgebung gemäß der Einstein’schen Relativitätstheorie verzerrt wird, wenn sich seine Geschwindigkeit der Lichtgeschwindigkeit nähert.
Ein weiteres Beispiel ist die Darstellung des Gravitationslinseneffekts durch ein schwarzes Loch, die an verschiedenen astronomischen Bespielen vorgenommen wird. Eine Kamera im Computer ermöglicht aber auch die Visualisierung, wie sich das eigene Aussehen ändern würde, wenn sich zwischen einem selbst und dem Beobachter ein schwarzes Loch befinden würde.

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Besondere Freude bereitete den Schülerinnen und Schülern die Bedienung eines Flugsimulators, der bei höheren Geschwindigkeiten relativistische Effekte in die Darstellung mit einbezog.

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Vom 09. bis zum 20.02 waren die Exponate im Gymnasium im Raum Mu3 aufgebaut. Alle Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 9 und auch einige der Klassenstufe 8 hatten dadurch die Gelegenheit, sich auf spielerische Art mit der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein auseinanderzusetzen.

3. Exkursion der Physik-Kurse Q12 EN zu Airbus und zur HAW
Vom 19. bis zum 21.02. fuhren die Teilnehmer der Physik-Kurse Q12 EN nach Hamburg, um die Firma Airbus Group und die HAW zu besuchen. In der Hamburger Niederlassung der Airbus Group werden verschiedene Flugzeuge produziert, unter anderem wird auch das Großflugzeug A380 dort lackiert.

 

 

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(Bildquelle: Wikipedia)

Die Schülerinnen und Schüler informierten sich über Flugzeugbau und die Möglichkeit des dualen Studiums bei Airbus. In der HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) erfuhren sie einige Aspekte zur Flugphysik und zum Ingenieurstudium.

4. Sonnenfinsternis 20.03.2015
50 Schutzbrillen waren organisiert, ein Besichtigungsplan war erstellt worden, die Presse hatte sich angesagt, aber am 20.03. sah der Himmel über Nordhorn so aus:

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Der Blick durch die Schutzbrille war daher nur eine große Enttäuschung:

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Immerhin ließ uns das technische Equipment in den Klassenräumen nicht im Stich, so dass viele Schülerinnen und Schüler das astronomische Ereignis per Livestream erleben konnten.

5. Besuch des Leistungskurses Physik in der Twente Universiteit in Enschede
Am letzten Schultag vor den Osterferien hatten die Schülerinnen und Schüler des Physikkurses Q34 (EN) mit ihrem Kurslehrer Herrn Hamel die Gelegenheit, einen Blick in die physikalische Abteilung der Twente Universiteit in Enschede zu werfen. Herr Prof. Dr. Klaus Boller, der in dieser Abteilung mit dem inhaltliche Schwerpunkt Optik arbeitet, hatte dem Kurs einen Informations-nachmittag mit Führung angeboten.
Die Schülerinnen und Schüler erhielten zunächst Informationen über das Studium an der Twente-Universiteit im Allgemeinen und über das Physik-Studium im Besonderen. Herr Boller betonte dabei die Unterschiede zum Studium an einer deutschen Universität und gab auch immer wieder inhaltliche Ausblicke, da im Studium schon von Beginn an Bezüge zu den Forschungsprojekten der Universität hergestellt werden. Besonders faszinierend war die Darstellung der Lichtspeicherung in speziellen Kristallen in Form von Gitterschwingungen.
Danach demonstrierte Herr Boller zusammen mit einem niederländischen Assistenten den Besuchern ein experimentelles Verfahren, bei dem mit einem Laser ein Plasma erzeugt wurde und mit Hilfe von Fluoreszenzerscheinungen Stoffanalysen durchgeführt werden konnten. Herr Boller schilderte, wie dieses Verfahren zum Beispiel bei der Restauration alter Gemälde eingesetzt werden kann.
Den dritten Teil des Besuchs bildete ein Rundgang durch verschiedene Abteilungen der Universität, die alle in benachbarten und mit überdachten Gängen verbundenen Gebäuden untergebracht sind. Auf anschauliche Art und mit sehr viel Detailwissen stellte Herr Boller die Forschungsprojekte der Abteilungen vor, die vor allem im Bereich Maschinenbau und Elektronik angesiedelt waren. Besonders beeindruckend war dabei ein Blick in ein Reinraumlabor.
Ein abschließendes Beisammensein in Nordhorn bei Pizza und Kaltgetränken, an dem Herr Boller auch teilnahm, half der Besuchergruppe, die vielfältigen Eindrücke im Gespräch zu verarbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler bedankten sich zum Abschluss noch einmal herzlich bei Herrn Boller, der ihnen durch sein Engagement den informativen Nachmittag ermöglicht hatte. Dank gebührt aber auch dem Förderverein des Gymnasiums, der einen großen Teil der Fahrtkosten übernommen hat.

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Herman Hamel