Am Montag, dem fünften September fand in der Aula des Gymnasiums Nordhorn eine Podiumsdiskussion statt, zu der Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien ihre Programme vorstellten, Fragen von Schülern beantworteten und über momentane Probleme in der Grafschaft und darüber hinaus diskutierten.

Die Podiumsdiskussion wurde von der SV (mit Unterstützung von Frau Mogge und Herrn Beckmannshagen) organisiert und von Leon Heils und Jakob Schröder geleitet.

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Am Anfang stellten sich alle Politiker mit einer kurzen Zusammenfassung (ca. fünf Minuten) der Hauptthemen ihrer Partei der Reihe nach vor. Anwesend waren:

Herbert Ranter von der Partei „Die Linke” betonte, dass die Gerechtigkeitslücke zwischen arm und reich immer größer wird und es immer mehr ärmere, vor allem junge Menschen gibt, die die gleiche Chance auf Bildung und Entwicklung verdienen. Zudem soll der Spitzensteuersatz gehoben werden, eine Reichensteuer soll eingeführt werden und auch Firmen müssen ihre Steuerverpflichtungen leisten, denn zur Finanzierung müssen alle beitragen. Es ginge besonders um Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich.

Vom „Bündnis 90/Die Grünen” war Reinhard Prüllage da, der beim Programm seiner Partei vor allem hervorhob, dass es sowohl um politisch linke Ideen wie Klasseninteressen und die Unterstützung der arbeitenden Gesellschaft ginge, als auch um eine grüne Ökologie, die u.a. für den gezügelten Verbrauch von Ressourcen ist, um die Erde auch für die nächsten Generationen noch in einem guten Zustand zu hinterlassen.

Die „SPD” war durch Harald Krebs vertreten, der sich vom Bild der „Altpartei SPD” distanzierte und vom vielseitigen Programm, von Wirtschaft und Arbeitsplätzen über Bildung und Ökologie bis hin zur Finanzpolitik, erzählte. Es ginge darum, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und nicht immer die einfachste Antwort als die beste zu akzeptieren, nur weil sie einfach ist.

Andre Mülstegen von der „CDU” sprach von der historischen Aufgabe von Politikern und betonte ebenfalls, seine Partei sei, obgleich sie auch eine „Altpartei” ist, nicht altbacken. Zur Politik gehört, dass sie nicht einfach ist und die kompliziertere Lösung oft die gerechtere sei. Verschiedene Meinungen machen die Demokratie aus, in der wir leben.

Als Vertreter der „Initiative Pro Grafschaft” war Kai Schmidt anwesend, der „Pro Grafschaft” ganz klar als Interessenverein definierte, der sich Ideen der anderen Parteien aussuchen könne und diese dann übernehmen würde. Es gehe ihnen dabei um regionale Probleme wie gerechte Müllgebühren, genügend Kita-Plätze, schnelleres Internet und bessere Problemlösung in Schulen.

Der sechste und damit letzte Politiker auf dem Podium war Richard Duhn von  der „FDP”. Er sprach von der unabhängigen Meinung, die die „Freien Demokraten” hätten und betonte, dass auch „normale“ Parteien bei den Ideen anderer mitmachen können.

Die Podiumsdiskussion begann mit einer Reihe von vorher ausgesuchten Fragen: Warum das Gymnasium Nordhorn keinen Schulsozialarbeiter bekommen habe (aber das EGN schon), wie es zukünftig mit Unterbringungsmöglichkeiten für unsere Schule aussehe, die momentan etwas an Platzmangel leide und was es mit der teureren Mindestlitermenge von Mülleimern auf sich habe..

Danach haben die Politiker Schülerfragen gezogen und hatten je 2-3 Minuten Zeit, diese Fragen zu beantworten. Es wurde über weitreichende Themen wie das Burkiniverbot in Frankreich und die Legalisierung von Cannabis in Deutschland geredet, aber man hat auch über kommunale Angelegenheiten wie die Zukunft der Eissporthalle, die Chancengleichheit von EGN und dem Gymnasium Nordhorn, kostenloses WLAN in der Innenstadt und den Bedarf an Schülertarifen für öffentliche Verkehrsmittel gesprochen. Abschließend haben sich alle zu der Frage geäußert, warum Nordhorn im Klimabündnis ist, aber der Landkreis nicht.

Die Veranstaltung war dazu da, uns Erstwähler auf die Wahl etwas mehr vorzubereiten und uns ein paar mehr Informationen mitzugeben und Gesichter der Parteien kennenzulernen, was sicher gelungen ist.

Vielen Dank an die Organisatoren und die Politiker, die mitgemacht haben!

Nina Koernig