Fast wie jedes Jahr fuhren auch in diesem Jahr zwei Klassen 9 zu den Drostestätten ins Münsterland. Der anschließende Bericht einer Schülerin vermittelt einen Eindruck dieser m.E. unbedingt zu empfehlenden Reise, um einen Eindruck zu gewinnen, wie diese besondere Dichterin gelebt und geschrieben hat. Gerade in herbst- und winterlichen Zeiten wird deutlich, welche Unterschiede es zwischen heute und einem Leben vor 200 Jahren gab.

Marianne Spethmann / Birgit Rathmann-Schwenen

 

Ausflug zu den Droste-Hülshoff-Stätten

Am Freitag, den 01.12.2017, fuhren wir, die Klassen 9B und 9D nach Münster, den Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff, da beide Klassen zuvor ihr Werk "Die Judenbuche" im Unterricht gelesen hatten.

Zuerst besichtigten wir die Burg Hülshoff, in der die Schriftstellerin geboren wurde. Dort erhielten wir Eintritt in den 1. Stock, wo sich sechs Räume befinden, die mit Möbelstücken aus ihren Lebzeiten ausgestattet sind. Durch einen Audio-Guide wurden uns Informationen über die Burg und die Familie Droste-Hülshoff vermittelt. Besonders beeindruckend war die Bibliothek, in der über 5.000 Bücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert stehen. Abschließend konnten wir noch einen Spaziergang um die Burg herum machen. Sie ist umgeben von einem Wald und großen Rasenflächen und wird durch Wassergräben geschützt.

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Danach fuhren wir zum Rüschhaus, in das Annette von Droste-Hülshoff nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester eingezogen war. Das Rüschhaus ist ein eher bäuerliches Haus, das zwar für das 19. Jahrhundert relativ gut ausgestattet war, aber doch einen großen Unterschied zur Burg Hülshoff bildet, von der es einen ca. einstündigen Fußmarsch entfernt liegt. Dort erhielten wir durch die Führung eines Guides einen Einblick in ihr Privatleben nach dem Tod ihres Vaters und den Alltag in einem Bauernhaus zu ihren Lebzeiten. Z.B. lernten wir, dass man seine Nutztiere bei sich im Haus hielt, um es etwas wärmer zu haben, da es vor allem im Winter dort sehr kalt wurde. Außerdem besichtigten wir das Zimmer der Schriftstellerin, in dem sie die meisten ihrer Werke verfasst hatte. Durch einige Briefe, die unser Guide uns vorlas, erfuhren wir mehr über ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten gegenüber ihr nahestehenden Personen. Was uns alle zum Staunen brachte, war aber eine Kopie einer ihrer Originalschriften, die wir zum Schluss der Führung betrachten konnten. Aufgrund ihrer starken Kurzsichtigkeit musste sie nämlich beim Schreiben mit ihrer Nase das Papier berühren, damit sie ihre eigene Schrift entziffern konnte. Dadurch wurde ihre Schrift so klein, dass sie für uns alle unlesbar war.

Den Schluss dieses lehrreichen Tages bildete dann der Besuch des Weihnachtsmarktes in Münster.

Fiona Kölber, 9B