Das traditionelle Sommerkonzert des Gymnasiums Nordhorn in der Alten Weberei

Ein übungsintensives Jahr steuerte am letzten Wochenende für alle Musikerinnen und Musiker während eines Probenwochenendes in Lingen seinem ersten Höhepunkt entgegen. 160 Schülerinnen und Schüler machten sich zusammen mit den Lehrkräften auf den Weg, um das Konzertprogramm erstmalig gemeinsam einzustudieren. Bei der Generalprobe am Mittwochmorgen konnten die letzten Unstimmigkeiten beseitigt werden, so dass einem gelungenen Konzertabend in der Alten Weberei nichts mehr im Wege stand.

Alle Akteure fieberten in der ausverkauften Halle dem Beginn des Konzertes entgegen. Nach einer Begrüßung durch die beiden Moderatoren Insa Rigterink und Michael Bertram, die souverän und kenntnisreich durch den Abend führten, eröffneten die Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse 5 mit dem Marsch „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar und dem Spiritual „Kum ba yah, my Lord“ das Konzert. Ihre Sicherheit ist umso bemerkenswerter, da es für sie erst der zweite Auftritt vor einem so großen Publikum war.

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Bevor das Blasorchester I das James Bond Theme zu Gehör brachte, das als ursprüngliche Titelmelodie des James-Bond-Films von 1962 zum Leitthema der Figur in weiteren Filmen wurde, gab der Oberstufenchor ausdrucksstark den Song „Viva la vida“ der Alternative-Rock-Band Coldplay zum Besten.

Der vom Oberstufenchor performte Song „I can feel the Rhythm“ von C. Miller lebte, dem Titel entsprechend, vom Rhythmus. Synkopen zogen sich durch das ganze Stück.
Auch Friedrich Zehms „Bolero“ und „Großes Finale“ waren vom Rhythmus geprägt. Über einer durchgängigen Schlagwerkgrundlage spielte das Orchester unbekümmerte kurze Melodien und straffe perkussive Passagen im Wechsel.

Zum Mitsingen wurde das Publikum mit „YMCA“ der Band Village People aufgerufen, bevor der Chor mit dem besinnlichen Song „As long as I have Music“ von Don Besig den Zuhörern vermittelte, dass Musik einem über manchen Kummer hinweghelfen kann. Im Gegensatz dazu stand das muntere Lied „Sing out“, bei dem der Chor emphatisch die Freude besang, die Menschen auf der ganzen Welt beim Singen erleben.

Vor der Pause wurde das Publikum noch in die Discowelt der siebziger Jahre mitgenommen. Das Blasorchester I bot mit allen Chören einen der berühmtesten und vielfach gecoverten Disco-Hits: „I will survive“ von Gloria Gaynor. Souverän meisterten sie dabei die Stimmungs- und Tempowechsel dieses Liedes.

Nach der Pause bot „Jump and Joy“ von Markus Götz das Eröffnungsstück für das Blasorchester II. Die fröhliche Rockmelodie mit dynamischen Synkopen wurde von einem sanften und gefühlvollen Trompetensolo unterbrochen.

Es folgte die Bläserklasse 6, die „Pirates of the Caribbean“ aus dem Film „Fluch der Karibik“ und den Song „Final Countdown“ spielten. Gerade dieser Titel passte zum Anlass, da mit dem Konzert die gemeinsame Zeit als Bläserklasse für die Schüler der Klasse 6cb und 6db endet. Doch es blieb keine Zeit zum Trauern! Das Blasorchester II verkündete zusammen mit den Chören die optimistische Botschaft: "Mach dir keine Sorgen, sei einfach fröhlich“ („Don´t worry be happy“ von Bobby McFerrin). Nicht verwunderlich, dass dieser Ohrwurm aus dem Jahr 1988 damals wochenlang weltweit an der Spitze der Charts stand.

Einen der berühmtesten Tangos von Piazzolla, der die Elemente des klassischen Tangos mit Popmerkmalen verbindet, gestaltete das Orchester genauso wie „The Pink Panther” von Henry Mancini überzeugend. Auch nach über 50 Jahren ist dieses Stück mit seinem jazzig, soulig entspannten Stil immer noch ein Genuss!

Ebenfalls genussvoll sang das Vokalensemble den Kanon in D von J. Pachelbel. Nach einem Zitat des Originalstücks wendete sich die gelungene Bearbeitung in eine rockig-jazzige Richtung. Beeindruckend, wie hier - ebenso wie im Orchester - alle Altersgruppen in eine musikalische Gemeinschaft hineingewachsen sind.
Beeindruckt wurde das Publikum auch von der Ausdrucksstärke der Solosängerinnen Nina Koernig und Katharina Munk, die zusammen mit den Chören und dem Blasorchester II den Song „Africa“ der amerikanischen Rockband Toto darboten. Inspiriert worden war der Toto-Keyboarder David Paich durch die Not hungernder Kinder in Afrika. Mit diesem Song wollte er Aufmerksamkeit für deren Schicksal erregen. Auch Michael Jackson und Lionel Richie hofften, mit ihrem Song „We are the World“ aus dem Jahr 1985 auf gesellschaftspolitische und karitative Anliegen aufmerksam machen zu können. Für ihre Idee konnten sie damals bei den Leadvocals zahlreiche weltbekannte Sängerinnen und Sänger gewinnen. An diesem Abend wurde das Lied von allen am Konzert Beteiligten gesungen und gespielt. Ein unglaublicher Höhepunkt eines großartigen Konzertes!

Frenetischer Beifall belohnte die Musiklehrerinnen Kirsten Krings, Dorothea Leutenantsmeyer, Franziska Naujok und Heike Späthe, aber auch alle anderen Mitwirkenden für ihr Engagement. Den lautstarken Wunsch nach einer Zugabe erfüllten die Musiker und Sänger mit einer nochmaligen Darbietung des Songs „We are the World“, der auch beim zweiten Hören noch genauso unter die Haut ging wie beim ersten Mal.
Herzlichen Dank für dieses Sommerkonzert! Es war ein wundervoller Konzertabend mit imponierenden Darbietungen!

Kerstin Wörsdörfer