Am 11. September um 16.30 Uhr haben die Grafschaften Nachrichten die Prüfungs- und Leistungskurse unserer Oberstufe zum GN-Forum Wissen eingeladen. Dabei waren die prominenten Journalisten und Buchautoren Petra Gerster (Moderatorin der Nachrichtensendung „heute“ im ZDF) und Christian Nürnberger zu Gast, die mit den Schülern unter Leitung von Viola Taube über die Zukunft der Medien diskutierten. Die LK-Schüler hatten sich mit dem Thema „Vertrauenskrise der Medien“ in den Kursen von Herrn Pala und Herrn Beckmannshagen im Unterricht beschäftigt und einen Katalog von Fragen an die Experten übermittelt.

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Die beiden Autoren des Buches „Die Meinungsmaschine“ erläuterten die Bedeutung von funktionierenden und freien Medien für die Erhaltung der Demokratie. Anlass zum Schreiben des Buches sei die zunehmende Medienschelte im Gefolge der sog. „Flüchtlingskrise“ gewesen. Die Verbreitung von Unwahrheiten, etwa durch den US-Präsidenten Trump, aber auch die Manipulation der „sozialen Medien“ durch letztlich im Interesse des russischen Präsidenten arbeitende „Meinungsroboter“, untergraben nach Meinung der Journalisten das Vertrauen in Medien und Demokratie. Die Behauptung, die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF würden nur im Interesse der Regierung berichten („Merkelsprech“), sei absolut unwahr. Auch der aus AFD- und Pegida-Kreisen erhobene Vorwurf der „Lügenpresse“ sei leicht zu widerlegen. Jede Nachricht, etwa in der ZDF-Nachrichtensendung, sei mehrfach recherchiert und überprüft worden, bevor sie ausgestrahlt werde. Wer das Vertrauen in die unabhängigen Medien untergrabe, gefährde damit auch das Vertrauen in die Demokratie, so die Journalisten.

Die Herausforderungen des digitalen Zeitalters seien allerdings auch für die Medienlandschaft groß. Immer mehr, vor allem junge Menschen, weichen auf digitale Medien wie Facebook, Instagram, Twitter oder You Tube aus. Insofern werden die klassischen Medien immer weniger durch die junge Generation zur Kenntnis genommen. Dies könne zu einer Existenzkrise der Zeitungsverlage führen. Schüler regten an, doch eine Kurzversion der täglichen Nachrichten auf You Tube zu veröffentlichen. Allerdings sei es nicht so, dass keine Nachrichtensendung der öffentlich-rechtlichen Medien angeschaut werde, so eine Schülerin.
Nach knapp 90 Minuten endete ein interessanter Meinungsaustausch, der vertiefende Einsichten in die politische Bedeutung und Funktionsweise der Massenmedien vermittelt hat.

Peter Beckmannshagen