Nach gut dreijähriger Unterbrechung soll im Herbst 2019 wieder eine Austauschbegegnung mit unseren Partnerlyzeen aus Malbork stattfinden. Um sich darauf vorzubereiten und neue Methoden internationaler Jugendbegegnungen kennenzulernen, trafen sich vom 5.-6. November 2018 die verantwortlichen Lehrkräfte, Frau Dr. von Behren und Herr Dr. Etmanski, mit ihren Kolleginnen Frau Jagielska und Frau Blaszczykiewicz aus Malbork sowie weiteren 300 Lehrern aus allen Teilen Deutschlands und Polens auf dem sogenannten "Austauschlabor" des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes in Warschau.

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Auf diesen jährlich stattfindenden Begegnungen stellen Dozenten und Pädagogen aus den unterschiedlichsten Bereichen neueste Konzepte und mögliche thematische Schwerpunkte des Jugendaustausches und der Gedenkstättenarbeit vor. Im Rahmen thematisch verschiedener Workshops findet in Deutsch, Englisch und Polnisch ein reger Austausch mit Kollegen aus allen Landesteilen und Fachbereichen statt. In diesem Jahr standen MINT-Themen, Kommunikationsmethoden und Möglichkeiten zur Gedenkstättenarbeit im Vordergrund.

Wir wollen die gewonnenen Anregungen nutzen, um den nächsten Austausch mit Malbork im Herbst 2019 wieder zu einem besonderen Erfolg werden zu lassen. Geplant ist unter anderem ein Gedenkstättenprojekt, das einerseits im Emsland, andererseits im Umfeld Danzigs durchgeführt werden soll. Es wird sich vor allem an Schüler der zukünftigen Jahrgänge 10 bis 11 wenden und mit einem attraktiven Besuchsprogramm in beiden Ländern aufwarten. Der Austausch hatte zuletzt drei Jahre geruht, weil die verantwortlichen Kollegen zugleich auch intensiv in das Erasmus+-Projekt "Flucht und Migration", in dem das Gymnasium Nordhorn federführend war, eingebunden waren.
Am Ende des Austauschlabors brachte ein Kollege auf den Punkt, was viele angesichts der Zunahme von Nationalismus und weiterer Gefährdungen dachten: "Wann, wenn nicht jetzt, sich für Europas Ideale wie friedliches Miteinander, Toleranz und Respekt vor dem anderen einsetzen?" Für die Umsetzung dieser Zielsetzungen stellen Jugendbegegnungen ein erstklassiges Mittel dar.

Johannes Etmanski, Claudia von Behren

Hintergrund: Das Deutsch-Polnische Jugendwerk wurde von den Regierungen beider Länder im Rahmen des Deutsch-Polnischen Freundschaftsvertrages von 1991 ins Leben gerufen, um die Kontakte zwischen den Jugendlichen beider Länder zu fördern, seit Jahrzehnten bestehende Vorurteile zwischen beiden Nationen zu überwinden und ein tieferes Verständnis für die Kultur des jeweiligen Nachbarlandes zu befördern. Die Organisation gewährt Zuschüsse für Jugendbegegnungen und Projekte und unterstützt die Organisatoren mit Hilfe von Informationen über das Nachbarland und Publikationen zur Methodik des Jugendaustauschs.