Am Montag, den 11. März 2019 besuchten die Schülerinnen und Schüler des Physikkurses auf erhöhtem Niveau mit ihrem Lehrer Herrn Fricke die Universität Twente in Enschede.

Prof. Boller vom LPNO hatte für die Schülerinnen und Schüler ein interessantes Programm zusammengestellt.  Nach einer kurzen Begrüßung durch Prof. Boller gab es die Gelegenheit, in kleinen Gruppen drei Institute der Uni Twente kennen zu lernen:
- das LPNO (Laser Physik und Nichtlineare Optik),
- das BMPI (Biomedical Photonic Imaging Group) und
- das RAM (Robotics and Mechatronic)

Im LPNO wird die Physik und Technologie von Lasern, nichtlineare optische Prozesse und die Verarbeitung optischer Informationen erforscht. An einem der leistungsstärksten Laser der Niederlande erklärte Prof. Boller den Schülerinnen und Schülern ein aktuelles Projekt. Der Laser kann kurzzeitig Leistungen im Bereich 100 GW erzeugen. Mit Hilfe der hochenergetischen Laserstrahlung und speziellen Gasen versucht man weiche Röntgenstrahlung zu erzeugen. Anwendung soll diese Strahlung in der Qualitätskontrolle bei der Firma ASML finden - die Maschinen für die Chipproduktion baut.

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Das BMPI (Biomedical Photonic Imaging Group) untersucht die Verwendung von Licht für medizinische Zwecke. Ziel ist z.B. die Entwicklung von optisch-akustischen Technologien für die medizinische Diagnose, insbesondere in den Bereichen Onkologie und Wundheilung.

Zwei Mitarbeiter des Instituts erläuterten ein Projekt, welches auf lange Sicht das Verfahren der Mammographie ergänzen bzw. ersetzen soll. Die Untersuchung der Brust erfolgt zurzeit noch mit Röntgenstrahlung, sie soll in Zukunft schonender mit Licht und Ultraschallimpulsen ersetzt werden. Prototypen sind zu Forschungszwecken in einer Klinik in Enschede im Einsatz. Die Idee: Bei der Bestrahlung mit gepulstem Laserlicht entstehen im Gewebe Ultraschallimpulse, die einen Rückschluss auf die Gewebestruktur erlauben.

Die Robotik und Mechatronik (RaM) befasst sich mit der Anwendung moderner Systeme und Steuerungsverfahren auf praktische Situationen. Untersucht wird die Anwendbarkeit moderner Systeme, Bildgebungs- und Steuerungsverfahren auf praktische Situationen im Bereich der Robotik. So wurden Robotervögel vorgestellt, die auf Flughäfen dazu dienen, andere Vögel aus dem Start- und Landegebiet zu vertreiben, um Unfälle zu vermeiden sowie Drohnen, die bei der Suche nach Verunfallten in den Alpen eingesetzt werden sollen. Weiterhin wurden Roboteranwendungsbereiche wie z.B. die Inspektionsrobotik, die medizinische Robotik (Unterstützung für Chirurgen, Diagnostik) und die Servicerobotik (Straßenreinigung, Service für Menschen) erklärt.

Zum Abschluss stellten zwei Studentinnen das Studium in den Niederlanden vor, insbesondere an der Uni Twente. Tipp: Für ein Studium an der Uni Twente ist kein besondere NC erforderlich, jedoch wird von jeder Bewerberin/jedem Bewerber verlangt, das sie/er die Fächer Mathematik und Englisch bis zum Abitur belegt hat.

Ausgeklungen ist der Nachmittag bei einem gemeinsamen Abendessen in Nordhorn. In den Gesprächen wurden nicht nur die Eindrücke des Besuchs an der Uni Twente mit Herrn Prof. Boller erörtert, sondern auch Fragen wie "Was kommt nach der Schule?" oder "Studiere ich im Ausland?".

Wolfgang Fricke