Physik-Leistungskurse des Gymnasiums Nordhorn besuchen Airbus und Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg

Seit über 15 Jahren ist es Teil des Programmes eines Physik-Leistungskurses am Gymnasium Nordhorn, eine Exkursion nach Hamburg zu den Airbus-Werken und zur Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) durchzuführen. Ausgangspunkt der Exkursionen war der Kontakt des Physik-Lehrers Wolfgang Fricke zu einem Professor der HAW, Prof. Dr. Hartmut Zingel. Unterstützt durch die Fachgruppe Physik am Gymnasium und durch Kollegen von Professor Zingel, wurde aus den ersten Besuchen eine regelmäßige Einrichtung im Bildungsangebot des Gymnasiums. Einen besonderen Schub erhielt die Beziehung im Jahr 2008, in dem die Abiturientin Hannah Hoppen, motiviert durch die Exkursion in ihrem Physik-Leistungskurs, ein duales Studium bei Airbus und der HAW aufnahm. Inzwischen hat Frau Hoppen das Studium abgeschlossen und befindet sich kurz vor dem Abschluss ihrer Promotion an der TU Hamburg-Harburg. Frau Hoppen hat in der ganzen Zeit die Exkursionen ihrer alten Schule organisatorisch unterstützt und als Referentin begleitet.

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Auch in diesem Jahr machten sich die beiden Physik-Leistungskurse auf die Reise nach Hamburg. Am Mittag des 27. Februars starteten 10 Schülerinnen und 17 Schüler in Begleitung der Physik-Lehrer Wolfgang Fricke, Hermann Hamel und Daniel Norder am Bahnhof Nordhorn, in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Zug direkt ab Nordhorn.

Nach einem Kulturprogramm am selben Abend fand am folgenden Vormittag der Besuch der Airbus-Werke in Hamburg-Finkenwerder statt. Dort empfingen uns zwei Studenten, die bei Airbus einen dualen Studiengang zum Flugzeugbau-Ingenieur absolvieren. In einem Seminarraum erfuhren die Gäste aus Nordhorn zunächst interessante Einzelheiten über die Bedingungen und den Verlauf eines dualen Studiums. Anschließend erläuterten die beiden Referenten mit Hilfe von Demonstrationsobjekten anschaulich die Prinzipien des Flugzeugbaus. Wie diese Prinzipien in die Praxis umgesetzt werden, erlebten die Gäste dann bei einem Rundgang über Teile des Firmengeländes. In zwei Hallen konnten der Innenausbau und die Endmontage von Flugzeugen der A320-Familie besichtigt werden.

Der Nachmittag und Abend des 28. Februars wurde mit Sightseeing und diversen Ausflügen verbracht. Am nächsten Morgen folgte dann der Besuch der HAW, speziell eines Trainings- und Forschungslabors, dem "Hamburg Centre of Aviation Training-Lab e.V. (HCAT+)". Dort waren Teile von Flugzeugrümpfen, von Kabinensystemen, Toilettenanlagen und anderen Bauelementen originalgetreu aufgebaut. Frau Hoppen, Prof. Zingel sowie Prof. Wiegmann führten die Schülerinnen und Schüler in drei Kleingruppen durch das Labor und erläuterten die Problemstellungen, die sich bei den verschiedenen Elementen durch die speziellen Bedingungen des Einsatzes in einem Flugzeug ergeben, und die Lösungsansätze, die man verfolgt. Durch die anschauliche Präsentation verfolgten die Gäste interessiert den Erklärungen. Sie waren erstaunt, welcher planerische Aufwand betrieben werden muss, damit Alltagssysteme wie zum Beispiel eine Toilette auch in der Luft reibungslos funktionieren können.

Am Nachmittag wurde mit vielen neuen Erfahrungen im Gepäck die Heimreise nach Nordhorn angetreten. Auch wenn sicherlich nicht alle Schülerinnen und Schüler zu Flugzeugbauern werden, so war es doch interessant für sie, etwas von den Bauprinzipien eines Flugzeugs kennenzulernen, einen Einblick in einen großen Konzern wie Airbus zu erhalten und etwas über die Möglichkeit des dualen Studiums zu erfahren.

Herman Hamel