Gar nicht mal so leicht!

Alte Aussicht

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Wenn du ganz genau hinschaust, wirst du erkennen, dass noch im Jahr 2015 alle unsere Patenbeete mit kleinen Buchsbaumpflanzen eingefasst waren. Wir hatten sie als Mini-Jungpflanzen in die Beete gesetzt und warteten geduldig darauf, unseren Hecken den ersten Schnitt zu verpassen. 

Anlässlich der Gründung des Schulgartens im Jahr 2010 hatten die SchulgärtnerInnen nämlich gemeinsam beschlossen, einen Bauerngarten zu gestalten - passend zum Mehrgenerationenhaus, das im alten Hoffschen Bauernhof sesshaft geworden war. Unseren Garten-Übersichtsplan kannst du hier finden: Schulgartenplan 
Traditionell waren und sind die Beete einer solchen Kombination aus Zier- und Nutzgarten durch Mini-Hecken voneinander abgegrenzt. Doch dann bekamen wir Besuch vom Buchsbaumzünsler – und unsere Beeteinfassung war Geschichte!

Der Buchsbaumzünsler (lat. Cydalima perspectalis) befällt Buchsbäume teilweise bis zur völligen Zerstörung. Der Falter legt zunächst seine Eier an den äußeren Blättern des Buchsbaums ab, woraus Larven schlüpfen, die sich zu grünen, schwarz-gepunkteten Raupen entwickeln. Sie werden ungefähr so lang wie dein kleiner Finger. 

Diese Raupen sind – nicht überraschend – sehr gefräßig und mampfen sich im Buchsbaum von innen nach außen. Dabei hinterlassen sie ihre Gespinste, die in den abgestorbenen Ästen ganz gut zu erkennen sind. Weil so viele Familien in Nordhorn Buchsbaumhecken angepflanzt hatten, konnten sich die Schädlinge in unserer Nachbarschaft bestmöglich vermehren, denn die Tierchen hatten sozusagen immer einen gedeckten Tisch. Unter solch prächtigen Lebensbedingungen entwickelten sich pro Jahr bis zu drei Generationen und so kam es zu einer Plage, die uns im weiten Umkreis einen traurigen Anblick beschert hat: lauter braune, abgestorbene Hecken!

Bingo LogoAm Freitag, den 12.11.2021, haben wir uns also im Rahmen der Niedersächsischen Naturschutzwoche daran gemacht, unseren Schulgarten wieder aufzuwerten, nachdem wir von der Bingo-Stiftung glücklicherweise Hunderte winzig kleiner Heckenpflanzen zur Einfassung unserer Beete gestiftet bekommen haben. Unsere Aufgabe bestand nun darin, unzählige Pflanzgruben zu graben und die Jungpflanzen fachgerecht einzulochen. Viel Arbeit!

Warum braucht man überhaupt Hecken im Schulgarten? 
Die geplanten kleinwüchsigen Hecken bilden eine Art Mini-Klima, das die Pflanzen im Inneren schont. Denn selbst so kleine Exemplare reduzieren den Wind, der oft Frostschäden begünstigt und zur Erosion des Bodens beiträgt. Das ist ein Fachbegriff, der das Verwehen oder Abschwemmen von Bodenpartikeln beschreibt. Außerdem überwintern in solchen Hecken Insekten, die ab dem Frühjahr wieder Schädlingen zu Leibe rücken, wie beispielsweise Marienkäfer, Ohrenkneifer usw. Nebenbei können Heckenpflanzen durch ihre Blüten die Tracht vieler Insektenarten erweitern und gegebenenfalls über ihre Früchte auch eine Nahrungsquelle für Vögel darstellen. Gute Gründe also, um sich an die gemeinsame Arbeit zu machen!

 

Start im Garten

Ganz so einfach war die Planung im Vorfeld aber nicht:

Einerseits ergibt es nämlich durchaus Sinn, aus den oben beschriebenen Gründen nicht wieder nur auf eine einzige Pflanzenart zu setzen. Solche Monokulturen sind immer anfällig für Schädlingsbefall. Andererseits legt die Bingo-Stiftung völlig zu Recht großen Wert darauf, dass vor allem heimische Pflanzenarten bei solchen Projekten zu ihrem Recht kommen. Das schützt solche Vertreter zum einen vor dem Aussterben, zum anderen sind diese Pflanzen natürlich durch die bereits lange bestehende Besiedlung hier in der Grafschaft optimal an unsere Boden- und Klimaverhältnisse angepasst und haben daher eine ausgezeichnete Chance, unsere Flächen auch langfristig zu schützen.


Gamander

Eibe

Nur: Welche Pflanzenarten sind hier eigentlich wirklich heimisch und nicht nur deshalb oft vertreten, weil man z. B. wenig Arbeit damit hat? Und: Gibt es überhaupt eine größere Anzahl heimischer Arten, die sich für die Anlage von Mini-Hecken eignen?

Wir haben mithilfe des Gartenbaubetriebes „Pflanze und Stein“ zunächst eine längere Liste von Heckenpflanzenarten zusammengestellt, die laut Gärtner-Erfahrung in solchen sehr speziellen Pflanzungen einen „guten Job“ machen. Besonderen Wert haben wir bei unseren ersten Überlegungen auch darauf gelegt, dass es sich zusätzlich um Trachtpflanzen für Insekten handelt, diese also eine Nahrungsquelle für die extrem bedrohten Sechsbeiner darstellen. In die nähere Auswahl kam der japanische Löffel-Ilex, die Weißbunte Kriechspindel, Rosenspiere, das gelbblühende Fünffingerkraut, Böschungsmyrthe, Eibe, Heidelbeere und die Kleine Blut-Berberitze.Erst danach haben wir nach Rücksprache mit der Abteilung „Natur und Landschaft“ des Landkreises Grafschaft Bentheim die Nicht-Heimischen von der Liste gestrichen. Und das war ein echter Tiefschlag, denn es blieben kaum noch Pflanzen übrig! Schließlich zeigten sich auch die Warenlieferungen im Garten-Sektor durch die Corona-Pandemie eingeschränkt. Aus diesem Grund konnte nicht jeder unserer Wünsche rechtzeitig zur Niedersächsischen Naturschutzwoche erfüllt werden. Wir aber wollten diese optimale Pflanzzeit jetzt im Herbst nicht tatenlos verstreichen lassen! Also haben wir uns für eine Kombination aus Eibe (Vogelfutter-Früchte und der bisher einzige Nadelbaum in unserem Garten!) und Echtem Gamander (beliebte Trachtpflanze!) entschieden.

Daneben wagen wir als Umrandung unseres Küchenbeetes in deutlich begrenztem Rahmen ein Experiment mit Thymian und hoffen, dass er bei uns trotz der hohen Laubbäume entlang der Straße noch genügend Sonne erhaschen kann und uns später jede Menge Kraut für Salben, Salate, Tees und Duftkissen liefern wird.

Der Echte Thymian, auch Quendel genannt, ist ein kleiner, immergrüner Halbstrauch, der ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet war. Als eines der bekanntesten Küchenkräuter verleiht er vielen Gerichten eine charakteristische Würze. Gleichzeitig gilt er als vielseitige, wertvolle Heilpflanze, die schon im Mittelalter in den meisten deutschen Klostergärten gedieh. Seine winzigen, köstlich duftenden Lippenblüten erscheinen in Dolden, deren Farbton von zartem Rosa bis Hellviolett variiert. Sie zeigen sich von Mai bis Oktober und sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen. Die Blätter des Thymus vulgaris duften besonders intensiv. 

Der Echte Gamander ist ein 30 cm hoher, wintergrüner Halbstrauch, der aufgrund seiner Wüchsigkeit oft als Bodendecker für kleine Flächen eingesetzt wird. Aber auch im Steingarten oder zur Dachbegrünung findet die Art Teucrium chamaedrys Verwendung. Er ist recht anspruchslos und gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Lagen auf eher trockenem, durchlässigem Boden. Über die purpurrosafarbenen Blüten freuen sich von Juni bis August auch die nektarsuchenden Bienen und Hummeln. 

Giftpflanzen in einem Schulgarten?
Obwohl Eiben als hochgiftig eingestuft wurden, sind die Nadelbäume vor allem als blickdichte, robuste und pflegeleichte Heckenpflanzen in unseren Gärten häufig anzutreffen. Am weitesten verbreitet sind dabei die Europäische Eibe (Taxus baccata) und die Japanische Eibe (Taxus cuspidata). Schon der Gattungsname Taxus deutet auf das Gift Taxin hin, das die Eibe gefährlich für Mensch und Tier macht. Es ist ebenso in den attraktiv glänzenden Nadeln wie in dem Holz und den Samen der Eibe enthalten. Einzig der leuchtend rote Fruchtmantel der Früchte ist harmlos und dient vielen Vögeln als Nahrungsquelle. 

Giftpflanzen in einem Schulgarten? Na, und ob! Wo soll man denn sonst lernen, welche Pflanzen mit Vorsicht zu behandeln und welche zum Essen geeignet sind? Wusstest du zum Beispiel, dass auch Efeu, Liguster, Buchsbaum, Fingerhut und sogar Teile der Kartoffelpflanze giftig sind?

Nebenbei: Früher haben wir die verschiedenen Pflanzenarten noch recht wahllos durcheinander gepflanzt – nach dem Motto: Bunt ist schön! Jetzt sind wir jedoch dazu übergegangen, die Pflanzen in kleinen Gesellschaften anzuordnen, weil es sich wissenschaftlich zu bestätigen scheint, dass Pflanzen in Zusammenarbeit mit echten Artgenossen besser gedeihen. 

Pflanzgruben

Wegen Corona lief unser Projekttag übrigens anders ab als in den vergangenen Jahren, denn die verschiedenen Doppeljahrgänge dürfen auch weiterhin nicht gleichzeitig im Garten arbeiten. Deshalb gab es in diesem Schuljahr eine Altersbegrenzung der TeilnehmerInnen als Vorbedingung: Eingeladen wurden nur SchülerInnen aus den Jahrgängen 5/6 und 7/8. Am Pflanztag trafen sich also zunächst die Achtklässler frühmorgens im Garten und harkten zunächst Unmengen Laub zusammen, um freie Sicht für das Anlegen der Pflanzgruben zu erhalten. 

Danach wurde gemeinsam abgeladen und die ersten Hecken begannen Form anzunehmen. 

Ausladen

Ausladen 2 

Nicht wie in alten Zeiten
Wichtig war dabei vor allem, dass die Tiefe der Pflanzlöcher und auch der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen optimal gewählt wurde. Wir entwickelten eine Technik, mit der wir beim Prüfen ohne den lästigen Zollstock auskamen: Stelle alle Pflanztöpfe in einer langen Schlange lückenlos nebeneinander und nimm zum Schluss jede zweite Pflanze heraus. Dadurch erhältst du den perfekten Abstand – zumindest bezogen auf den Gamander, den wir in großen Mengen geliefert bekamen. So konnten wir deutlich schneller arbeiten. 

Im Übrigen sind wir für solche Aktionen mittlerweile bestens ausgerüstet mit Spaten, Schaufeln, Rechen, Kniekissen, Schubkarren und Laubschaufeln, weil wir schon in den vergangenen Jahren von der Niedersächsischen Umweltstiftung, aber auch regelmäßig von unserer Schule Finanzspritzen erhielten. Es sind mittlerweile genügend Gartengeräte im Einsatz, so dass kaum jemand mal auf ein Werkzeug warten muss. Das ist gerade an kalten Tagen wichtig, stetes Arbeiten hält nämlich schön warm!

PauseWie immer gab es zwischendurch eine gemütliche Pause im Seminarraum, dieses Jahr mit heißem Früchtepunsch – alkoholfrei natürlich! 😉 
Mittags erfolgte dann der Schichtwechsel: Nachdem die Start-Gruppe zum Essen nach Hause gegangen war, nahte die Folge-Gruppe, die sich aus Schülerinnen und Schülern des fünften und sechsten Jahrgangs zusammensetzt.

Wir trauern ein wenig den alten Zeiten hinterher, als sich noch SchülerInnen aus Klasse 5 wie selbstverständlich mit sogar Oberstufenschülern im Garten trafen. Aber in schwierigen Zeiten muss man das Beste aus dem machen, was aus Gründen des Gesundheitsschutzes möglich ist. Und letztendlich waren beide Gruppen auch unabhängig voneinander erfolgreich, wie man an der stetig wachsenden „Schlange“ leerer Pflanztöpfe ablesen konnte. Du kannst sie im folgenden Bild zu Füßen der zweiten Pflanzgruppe erkennen. Wir bringen sie demnächst zum Wiederverwenden bei einer Gärtnerei vorbei.


Gruppe 2

Auch die Imker haben ihre Hände im Spiel

Jungimker helfen

Da es im November früh dunkelt, konnten wir an unserem Projekttag nicht mehr alle Pflänzchen in den Boden bringen. Deshalb griffen uns eine Woche später die Jungimkerinnen und Jungimker unter die Arme. Diese treffen sich ebenfalls auf dem Gelände des Mehrgenerationenhauses, aber vorwiegend, um einen Einblick in unsere schuleigene Imkerei zu erhalten. 

(Im Hintergrund links siehst du das Dach unseres Bienenhauses im Wäldchen.)

Reihum besuchen uns Viertklässler aus verschiedenen Grundschulen im Stadtgebiet und testen - eingehüllt in sichere Schutzanzüge natürlich - die entsprechenden Pflegemaßnahmen am Bienenstock aus. Während ausgiebig unsere diesjährige Honigernte probiert wird, lässt es sich gemütlich über die drei Bienenwesen, die Aufgabenteilung im Bienenstaat, die Honigproduktion oder den Zusammenhang zwischen Insektenbestäubung und leckerer Fruchtbildung plaudern. In dieser Woche passte das Anlegen einer Minihecke aus insektenfreundlichen Trachtpflanzen rund um den Bienengarten genau ins vorher besprochene Thema, denn selbstverständlich müssen ImkerInnen immer ein Auge auf die „Trachtstraße“ haben. Es empfiehlt sich nämlich, dass unsere staatenbildenden, aber auch alle anderen Insekten das ganze Jahr über Nahrung in Reichweite finden. 

Genügend Bienenweiden in Reichweite – das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich!

LOGO Biene Kopie

Eine Erkenntnis, die übrigens noch vor kurzem die Schulimker und Schulimkerinnen - also unsere fertig ausgebildeten Bienenexperten - auf die Straße getrieben hat. Denn auch in Nordhorn gibt es immer noch Ecken, in denen der Anteil an Kiesbeeten in den Vorgärten - zumindest in unseren Augen - viel zu hoch ausfällt. Angelegt werden diese „Wüsten“ normalerweise aus dem Irrglauben heraus, die Pflege solcher Flächen mache wenig Arbeit. Fällt jedoch Laub oder ist die Kiesfläche schon ein paar Jährchen alt, bemerkt man schnell, dass auch ein solcher Vorgarten gepflegt werden muss, denn Pflanzensamen fliegen bei passenden Wetterbedingungen erstaunlich weit und in kargen Landschaften fällt im Allgemeinen die Konkurrenz sehr gering aus. Ein verlockendes Plätzchen also für Pionierpflanzen, die auf das allererste Besiedeln offener Flächen spezialisiert sind!

Jedenfalls hatten alle Schulimkerinnen und -imker im Vorfeld der Aktion auf dem Weg zur Schule die Augen offengehalten, entlang welcher Straßen sich ein „Aufklärungsbesuch“ lohnen würde. Aus den später gesammelten Adressen bastelten wir uns eine Rundreise um Nordhorn zusammen.Aus diesem Grund sind wir also zur besten Pflanzzeit jetzt im November unterwegs gewesen und haben Geschenke verteilt, die auf das Problem der Kieswüsten aufmerksam machen sollen. Verfolge unsere Route unter: Route

Geschenke
Unser bemalter Riesenkiesel beispielsweise soll auf den existenzbedrohenden Lebensraum hinweisen. Außerdem nennt ein von uns erstellter Flyer aktuelle Fakten zum Insektensterben. Die Informationen findest du hier: Hier


Die kleine Info-Packung liefert zusätzlich eine kleine Kapsel mit Pflanzensamen für eine eigene Bienenweide, so nennt man Flächen, die mithilfe von nektarproduzierenden Blütenpflanzen Insekten aller Art (nicht nur Bienen!) ernähren können. 

Daneben haben wir unseren frisch eingesäten Schnittlauch gestellt, denn dieses Gewürzkraut ist ein echter Tausendsassa. 

(Links: Riesenkiesel, Flyer, Samenkapsel und Schnittlauch-Keimlinge in einem von uns besuchten Kiesgarten)

Den Menschen liefert Allium schoenophrasum ein leckeres, schnell nachwachsendes Gewürz, das man leicht mit der Schere ernten kann und verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zeigt. Schnittlauch kann im Garten aber auch als Beeteinfassung verwendet werden und bildet im Sommer farbenfrohe, pflegeleichte und vor allem mehrjährige kleine Hecken.

Zudem bedeuten Schnittlauchblüten für die unterschiedlichsten Insekten reiche Nahrung, denn obwohl der Pollenwert recht gering ausfällt (Pollen dienen beispielsweise den Honigbienen als Brutverpflegung), liefern Alliumpflanzen allgemein jede Menge Nektar, einen Zuckersaft, mit denen die meisten Blütenpflanzen ihre Bestäuber anlocken. 

Pollentransport gegen kaltes Buffet sozusagen! 

In Schnittlauchhecken summt und brummt es deshalb im Sommer ungemein. Du kannst dir hiervon mithilfe eines kleinen Videos einen Eindruck verschaffen: Video

Gerade die Bestäubung durch Insekten ist für viele Pflanzen überlebenswichtig, denn sonst könnten sie sich nicht fortpflanzen, und im nächsten Jahr müssten wir auf die nächste Schnittlauch-Generation und Unmengen anderer Pflanzenarten (und deren Früchte!) verzichten. 

Imkertour sicher Wie man im Foto sieht, holt sich die Natur solche Kieswüsten irgendwann ganz von allein zurück. Warum sollte man sich dann die Mühe mit dem Anlegen solcher Fläche machen? Stattdessen bietet sich ein Staudengarten (vielleicht auch mit Mini-Hecken?) an. Hat man zu Beginn den Garten angelegt und verschiedenste, möglichst einheimische Pflanzenarten gesetzt, kann man die Fläche fast sich selbst überlassen, denn im Gegensatz zu den einjährigen Arten überwintern Stauden im Boden und treiben im Frühjahr wieder aus. Zu den schönen und vor allem ertragreichen Stauden zählen Christrose, Johanniskraut, viele Küchenkräuter, Waldmeister, Lungenkraut, Malven, Phlox, Blutweiderich, Storchschnabel und viele mehr.

Wählt man zusätzlich immergrüne (Halb-)Sträucher, wie den Thymian oder unseren Gamander, bleibt es auch in der dunklen Jahreszeit vor dem Haus schön grün. Außerdem liefern natürlich nicht nur „Blümchen“ den begehrten Nektar oder reichlich Pollen, man kann sich auch für Bäume und/oder Sträucher entscheiden: Weißdorn, Obstbäume, Linden, Kastanien oder Sommerflieder, ungefüllte Rosen und Beerensträucher aller Art werden gern von Insekten besucht – und liefern nebenbei teilweise noch Naschwerk für den erfreuten Besitzer.

Gruppe 1

Falls du dich nun angesprochen fühlen solltest und mit deiner Familie das Anlegen einer solcher Bienenweide beschlossen hast (Insekten naschen übrigens auch von Blütenpflanzen in Blumentöpfen!) oder du einfach Lust darauf hast, die Artenvielfalt im eigenen Garten zu erhöhen, kannst du dich im Internet, aber auch in ansässigen Gartenbaubetrieben über insektenfreundliche Arten und deren Blühzeiten informieren. Oder du kommst einfach bei uns in den Schul- und Bienengärten vorbei, siehst dich überall um und fragst uns Löcher in den Bauch. Freitagsnachmittags sind wir eigentlich immer auf dem Gelände des Mehrgenerationenhauses (Schulstraße 19, mit dem Rad knappe 5 Minuten vom Gymnasium entfernt) 
zu finden. Einen Lageplan kannst du hier ansehen: Lageplan

Mal triffst du auf Imker, mal auf Gärtner. Aber immer auf Leute, die sich mit insektenfreundlichen Gärten ein wenig auskennen. Vielleicht hast du auch Lust, unseren Honig oder unsere selbstgemachte Quittenmarmelade zu probieren? Das ist eventuell ein schöner Anreiz für dich zum Selberpflanzen. 
Und: Bienenweiden liefern Menschen nicht nur leckere Früchte, sie sind im Sommer auch eine echte Augenweide, versprochen!

Susanne Munk