Rechtsradikalismus als Herausforderung der Demokratie

Am 28.11.19 besuchte Olaf Sundermeyer die 11b des Gymnasiums Nordhorn und berichtete von seiner Arbeit als Journalist und Publizist. Neben Recherchen und Reportagen zur organisierten Kriminalität hat er sich intensiv mit dem rechtsextremen Spektrum beschäftigt. Zuletzt erschien von ihm das Buch "Gauland-die Rache des alten Mannes".

Nach einer kurzen Vorstellung seinerseits ging er auf den Anschlag auf die Synagoge in Halle ein und beleuchtete die rechtsextreme Lebenswelt des Täters. Sundermeyer erklärte, wie Menschen zu solchen Taten motiviert und letztendlich aktiv werden. Seiner Analyse nach resultiert die Gewalt daher, dass negative Stereotypisierungen stattfinden, die eine Subgesellschaft dazu veranlasst, eine andere Gruppe aufgrund ihrer Andersartigkeit zu hassen.

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In verschiedenen Studien werde deutlich, dass ca. 20% der Menschen in Deutschland sich und ihre Subgesellschaft besser finden als andere. Häufig sei diese Haltung vorzufinden gegenüber anderen sexuellen Orientierungen, Nationalitäten und damit verbundenen Unterschieden in der Hautfarbe. Besonders in Ostdeutschland sei eine solche Einstellung verbreitet, wo auch die AfD teilweise wie eine Volkspartei auftrete. Im Westen, übrigens auch in Nordhorn - hier verwies der Autor auf seinen Vortrag in der Stadtbibliothek Nordhorn am Vorabend - sei ein relativ starke Zivilgesellschaft vorhanden, die ein Erstarken des Rechtsradikalismus erschwere und auch verhindern könne.

Am Beispiel der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke, welcher sich für die Flüchtlingsunterkünfte in seiner Stadt aussprach, werde aber deutlich, dass rechter Terror in ganz Deutschland eine reale Gefahr sei, die zu lange unterschätzt worden sei. Vor allem Politiker, die eher auf lokaler Ebene agierten, seien Bedrohungen ausgesetzt.

Eine neue Ebene erreichte der Vortrag, als der Journalist Schüler zu Erfahrungen befragte, die sie im Alltag mit rassistischen Vorfällen gemacht hätten. Zwei Schüler äußerten sich diesbezüglich und erzählten von Erfahrungen mit diskriminierenden Äußerungen aufgrund von anderer Hautfarbe, die sie in ihren Mannschaftssportarten erlebt hatten. Von da aus entwickelte sich die Diskussion in Richtung Profisport, wo sich auch Rassismus bemerkbar macht.

Abschließend kann man sagen, dass Herr Sundermeyer der Klasse 11b tiefe Einblicke über seinen durchaus risikoreichen Job als Journalist gab. Viele Anregungen - er spielte auch einige Filmausschnitte ein - ermöglichten einen lehrrreichen und überaus interessanten Dialog zwischen Schülern und dem mutigen Journalisten. "Demokratie muss erkämpft werden, und zwar jeden Tag", so lautete das Fazit des Autors.

Justus Scheper / Peter Beckmannshagen

Am heutigen Tag (04.12.19) gelang unserer Mädchenmannschaft der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2003-2006) erneut eine ausgezeichnete Leistung. Sie gewannen den Kreisgruppenentscheid gegen das Gymnasium Haren an der Ems vor heimischem Publikum und qualifizieren sich demzufolge für den Bezirksentscheid.

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Zu Beginn des Spiels zeigten beide Teams zunächst ausgewogene Leistungen. Doch im weiteren Spielverlauf bekamen unsere Mädchen ihre Nervosität immer besser in den Griff und konnten sich so auf ihre Stärken konzentrieren. Allerdings kassierte unsere Mannschaft aufgrund von Regelverstößen zwei Zeitstrafen. Im Zuge dessen stand das Team Nordhorn gegen Ende der zweiten Halbzeit nur noch zu viert auf dem Spielfeld, wodurch das Gymnasium Haren den Vorsprung fast egalisieren konnte. Jedoch gelang es unseren Mädchen, die erste Halbzeit mit drei Punkten Vorsprung für sich zu entscheiden. In der zweiten Halbzeit war die Mannschaft den Harenerinnen deutlich überlegen. Aber der willensstarke Gegner gab zu keiner Zeit auf und kämpfte sich immer wieder heran. Doch nachdem auch das Team aus Haren eine Zeitstrafe auferlegt bekam und somit in Unterzahl auf dem Spielfeld stand, konnten unsere Mädchen das hart umkämpfte Spiel für sich entscheiden. Die Partie endete schließlich mit einem 24:17.
Ein großer Dank gebührt Rainer Voigt für die Koordination der Spieltermine sowie für seine Schiedsrichtertätigkeit. Darüber hinaus geht ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden wie auch dem Gymnasium Haren für ein faires und spannendes Spiel.

Zum erfolgreichen Team gehören: Lena Muhlmann, Jelka Strootmann, Jennifer Böhm, Maya Rakers, Tilda Rötterink, Merit Wolter, Livia Schaffstein, Philine Raether, Emma Große Lögten, Theresa Busmann und Viktoria Lytze gecoacht von Hannah Sloot und Maris Arnds.

Linda Bloms

einladung

"In der Kategorie radelaktivste weiterführende Schule siegte erneut das Gymnasium Nordhorn mit knapp 14 000 gefahrenen Kilometern.“

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Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen des diesjährigen Stadtradelns für die vielen gefahrenen und dokumentierten Kilometer! Als Preis hat das Gymnasium Nordhorn einen 250 €-Gutschein der nvb gespendet bekommen. Das Gymnasium Nordhorn hat von dem Gewinn einen kleinen blauen Roboter für den MINT-Bereich angeschafft, der unter anderem sogar Glockenspiel spielen kann. Für die Organisation und den Preis vielen Dank auch an die Stadt Nordhorn und die nvb.

Stefan Vrielmann

Am 24. Oktober 2019 versammelten sich die Klassen 10 und 11 zu einer Vorlesung in der Aula. Wie es bei einer Vorlesung abläuft, weiß eigentlich jeder. Jemand stellt sein Buch vor und liest verschiedene Textstellen daraus vor, dabei bezieht er das Publikum mal mehr, mal weniger mit ein. Die Vorlesung von Oliver Lück jedoch war von einem etwas anderen Charakter. Mit einer erfrischenden Abwechslung von Vortrag und einer mit Musik untermalten Diashow seiner Reisebilder schaffte er es, die Schülerinnen und Schüler für eine Doppelstunde in seinen Bann zu ziehen.

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Er erzählte uns von seinem Leben als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor, der mit seinem VW-Bus durch ganz Europa reist. Aus dieser Vielzahl an kleinen Geschichten mit den dazugehörigen Momentaufnahmen von Mensch und Natur, auf die er während seiner vielen Reisen trifft, wird dann ein Buch. Dabei handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Geschichten. Es handelt sich um die Lebensgeschichten verschiedener, eigentlich eher gewöhnlicher Personen, die doch irgendwie besonders sind. So erzählte er uns von Goldgräbern, welche er in Inari, einer kleinen Gemeinde Finnlands, traf. Diese nahmen ihn in eine Bar mit, in der man mit Gold bezahlen konnte. In seinen Büchern schreibt Oliver Lück aber noch mehr faszinierende Geschichten von Personen in ganz Europa. Ein Beispiel sind hier Andre, ein Bauer, der eine einzigartige Chilisorte anbaut, oder die Irin und Geschichtenerzählerin Claire Murphy. Manchmal seien es kleine Entscheidungen gewesen, die er getroffen habe, die ihm eine neue Geschichte offenbarten. So erzählte er uns, wie er in Lettland, indem er sich entschied, links abzubiegen, die alte Dame Biruta kennenlernte. Diese sammelt Treibgut aus der Ostsee und macht aus beispielweise alten Zahnbürsten oder Plastikdeckeln Kunst für ihren Garten. Ihre Flaschenpost-Sammlung veranlasste Oliver Lück sogar dazu, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. In "Flaschenpostgeschichten" schrieb er über seine Suche nach dem Absender, bis er am Ende 500 Briefe und sehr viele neue Leute kennengelernt hatte.

Aber Oliver Lück erzählte nicht nur von Lebensgeschichten, sondern stellte uns auch ein paar witzige Übersetzungsfehler vor, die er während seiner Reisen gesammelt hat. Dabei handelt es sich um kleine Fehler, wie das Vergessen der Ü-Punkte ("Affen beißen bitte nicht futtern"), bis zu vollkommen falschen "Google-Übersetzungen", die den Inhalt vollkommen verdrehten.

Auch die vielen Schülerfragen am Ende der Lesung bestätigten nochmal unser Interesse an dem Vortrag und Oliver Lück als Person.

Leonie Els, 10b