We accepted the challenge - 175 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nordhorn meistern englischen Wettbewerb erfolgreich.

Bereits seit vielen Jahren bildet der Wettbewerb The Big Challenge einen festen Bestandteil des Schuljahres an unserer Schule. Neu in diesem Jahr ist jedoch die überwältigende Anzahl der Teilnehmer aus den Jahrgängen 5-9, die sich den Testfragen aus den Bereichen der englischen Grammatik, Aussprache und Landeskunde gestellt haben.

Im Rahmen der Preisverleihung in der nahezu voll besetzten Aula freuten sich die Schüler über ihre Urkunden sowie die erhaltenen Preise, zu denen neben Postern und Bleistiften im "Great Britain - look" für alle Teilnehmer verschiedene englische Lektüren, Quizhefte, Kalender, Tagebücher und einige Power Banks als zusätzliche Präsente für besonders erfolgreiche Kandidaten zählten.

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Ein großes Lob gebührt allen diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, insbesondere jedoch den jeweiligen Jahrgangsbesten, die mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und von ihren Mitschülern lautstark bejubelt wurden. Deniz Can Gün (5Cb), Daniel Noch (6F), Olimpia Kolberg (7A), Helena Knecht (8A) und Jonathan Krämer (9B) erzielten hervorragende Ergebnisse und bewiesen ein exzellentes Gespür für sprachtypische Formulierungen und knifflige Besonderheiten der Fremdsprache.

Natürlich hoffen wir, dass unsere Schule auch im nächsten Jahr zahlreich bei der Challenge vertreten sein wird. Wer Freude und Interesse an der englischen Sprache und Kultur hat, seine Englischkenntnisse außerhalb von Klassenarbeiten und Unterricht unter Beweis stellen möchte und bereit ist, sich 45 Fragen im multiple choice - Format in 45 Minuten zu stellen, ist herzlich willkommen.
Die beachtliche Steigerung der Anmeldezahlen und die beeindruckenden Resultate unserer Schüler machen Lust auf die kommende Challenge.

Michael Uphues

Schülertruppe präsentiert schwarze Tragikomödie spiellaunig und herzerfrischend

Es ist eine Freude, mit anzusehen, wie spiellaunig und herzerfrischend eine Schülertruppe Theater spielt. So geschehen am Gymnasium Nordhorn, dessen Theater-AG sich einer nicht leichten Bühnenkost annahm. Unter der souveränen Leitung von Inga Brookmann, assistiert von Jörg Fröhlich, brachte die Truppe Friedrich Dürrenmatts schwarze Tragikomödie "Der Besuch der alten Dame" auf die Bühne der Gymnasiumaula.

Das Regieteam hatte Text und Personal kräftig zusammengestrichen, ohne das in seinem verzweifelten Sarkasmus hoch aktuelle Stück zu beschädigen. Die Kürzung verstärkte noch Dürrenmatts groteskes Pingpongspiel, das er in Bilderfolge und Dialog so liebt und mit dessen Hilfe er sich - bei aller Neigung zum Volksstück - das Menschelnde vom Leibe hält.

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Dürrenmatt konstruiert ein Bühnengeschehen in der total verarmten Kleinstadt Güllen, indem er einen makabren Grundeinfall auf eine Spitze treibt. Claire Zachanassian, einst das arme, verleumdete, verstoßene Güllener Kind Kläri Wäscher, nunmehr reichste Frau der Welt, kommt als alte, prothesengestützte Frau nach Güllen zurück, das sie heimlich in den Ruin getrieben hat, um sich an ihrem einstigen Geliebten III, der sie verraten hat, und an den Güllenern zu rächen. III hatte damals mit Hilfe von bestochenen Zeugen seine Vaterschaft vor Gericht geleugnet. Das uneheliche Kind, die verlogene Doppelmoral der Güllener, der Verrat IIIs haben sie damals in die Fremde und ins Bordell gebracht, wo sie den milliardenschweren "goldenen Maikäfer" Zachanassian kennenlernte.

Nun fordert Claire "Gerechtigkeit" und bietet dafür Güllen eine Milliarde, aber nur unter der Bedingung, dass sich jemand findet, der III tötet: "Ich... kaufe mir dafür Gerechtigkeit", womit sie eher Rache meint. Wer superreich ist, steht auf dem Standpunkt, alles - auch menschliche Grundwerte - kaufen zu können. Unsere Welt (das heißt wir) ist käuflich Alles nur ein Deal. Bekannt?

Moralisch hoch entrüstet weisen die Güllener das ethisch verwerfliche Angebot zurück. Jedoch verschulden sie sich peu à peu mehr (leuchtendes Schuld(en)symbol: die gelben Schuhe). Sie hoffen darauf, dass die Milliardärin es nicht wird zum Äußersten kommen lassen. Töten wollen sie III - zunächst - nicht. Der letzte - hilflose - Widerstand gegen die Korrumpierung der viel beschriebenen "abendländischen Werte" kommt von der Lehrerin (eindrucksvoll: Insa Rigterink): "Ich fühle, wie ich langsam zu einer Mörderin werde. Mein Glaube an die Humanität ist machtlos." Armut und Aussichtslosigkeit haben die Menschen und ihre Moral zerstört. Armut korrumpiert. Sie ermorden III. "Nichts ungeheurer als die Armut."

Der Erfolg einer Inszenierung dieser bitterbösen Komödie steht und fällt mit den Darstellern der beiden Hauptfiguren Claire Zachanassian und Alfred III. Während Katharina Munk die elfenbeinstarre, wartend genießende, sich gleich bleibende Milliardärin mit zynischer Gelassenheit souverän durchhielt, brachte Michael Bertram die innere Entwicklung IIIs vom schmierigen Versagerlumpen zur erlösenden Akzeptanz seiner Schuld auch äußerlich zum Ausdruck. Auch die leicht korrumpierbaren Honoratioren des Städtchens (Alicia Sanchez als Bürgermeisterin, Nina Koernig als Polizistin, Jonas Elferink als Pfarrer, Lina Baptista als Ärztin) und die anderen Bürger (Tilda Jahn, Franka Walter, Sarah Mohammed, Lea Brookmann) machten ihre Sache als Wertemarionetten gut. Grotesken Charme entfaltete Claires Gefolge (Richter/Butler Lennard Book, Gatte José Sanchez y Campodonico und vor allem das geblendete Kastratenpärchen Koby: Marlene Wenderoth und Loby: Shawn-Pierre Döpper-Roussos). Als leichtgläubige, oberflächliche Medienvertreter kamen Anna Kollmann und Kassilia Fischer zum Einsatz.

Überraschend, wie zeitgemäß das über ein halbes Jahrhundert alte Stück sich zeigte.

Bernd Durstewitz

Schülerinnen und Schüler erhalten 2018 ihr Reifezeugnis am Gymnasium Nordhorn

Unter dem Motto "DespABIto - 12 Jahre Schule, aber nix capito!" stand die Entlassungsfeier des diesjährigen Abiturjahrgangs 2018 am Gymnasium Nordhorn. Sie fand im Konzert- und Theatersaal statt. 110 Schülerinnen und Schülern wurde das Reifezeugnis überreicht, von denen 24 mit einer Durchschnittsnote von besser als 1,9 glänzen konnten. Die besten des Abiturjahrgangs 2018 sind Philip Thielges (1,1), Klara Behrendt (1,1) und Anna Oskamp (1,3).

Eröffnet wurde die Feier vom Schulleiter Andreas Langlet mit der Begrüßung der anwesenden Gäste. An die Abiturienten gewandt stellte Andreas Langlet fest, dass diese ihr Reifezeugnis heute zu Recht erhielten, wenn sie 12 Jahre ihres Lebens so komprimiert auf den Punkt bringen könnten: "Nix capito". Er ermunterte sie, diese Erkenntnis zu bewahren, da sie so dem Leben nach der Schule mit einer gehörigen Portion Gelassenheit entgegengehen könnten. Sie hätten nämlich mit dem Motto "Nix capito!" den Schwerpunkt auf das Kennen der eigenen Grenzen gelegt. Gleichzeitig forderte er sie aber auch auf, Wagnisse einzugehen, die eigenen Grenzen zu überwinden, um letztendlich den Horizont zu erweitern. Sie sollen, so sein Appell, aus Rückschlägen Positives ziehen und Stolpersteine zum Wegweiser für ihren Lebensweg werden lassen. Denn hinter "Nix capito" gehe es immer noch weiter.

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Die Glückwünsche des Landkreises übermittelte der Landrat Friedrich Kethorn. Als er das Motto "DespABIto - 12 Jahre Schule, aber nix capito" erfahren habe, sei ihm zunächst durch den Kopf gegangen, dass er angesichts des Mottos unbedingt mit Andreas Langlet reden müsse. Nachdem er aber ein wenig gegoogelt habe, sei ihm die Aussageabsicht des Leitspruchs klarer geworden. ´Despasito´ bedeute ´langsam, gemächlich´. So habe die Zeit am Gymnasium wahrscheinlich für die Schülerinnen und Schüler begonnen, sei aber am Ende doch sehr schnell vorbeigegangen. Der Landkreis habe in den zurückliegenden Jahren durch vielfältige Investitionen das Gymnasium Nordhorn unterstützt und auch in Zukunft werde er an der Seite des Gymnasiums stehen.

Er gratulierte den Abiturienten zu ihren Leistungen. Auch wenn den jungen Menschen jetzt alle Wege offen stünden und viele von ihnen die Grafschaft zunächst verlassen würden, ermunterte er sie, mit den Jahren zurückzukehren und sich in vielfältiger Form vor Ort zu engagieren.

Der Finanzminister Reinhold Hilbers erklärte mit einem Lächeln im Gesicht, dass er zunächst vermutet habe, dass das Motto ein Angriff auf die aktuelle Bildungspolitik darstellen könnte, war sich dann aber sicher, dass die Abiturienten wohl zur Untertreibung neigen würden. Die Schüler hätten nun ihr Abitur erreicht. Dies sei ihre Eintrittskarte für einen erfolgreichen Lebensweg. Besonders hob er in diesem Zusammenhang Joudi Alkhado hervor, der vor nicht einmal drei Jahren aus Syrien nach Deutschland kam. In dieser kurzen Zeit sei es ihm gelungen, die deutsche Sprache zu erlernen und sein Abitur abzulegen. Er sei damit ein Leistungsträger der Gesellschaft und ein Beispiel für gelungene Integration. Dafür sei auch den Mitschülern und Lehrern zu danken, die durch ihr Engagement dazu beigetragen haben. Alle Abiturienten forderte er auf, auch weiterhin den Ansporn zu haben, sich Wissen anzueignen und sich in der Demokratie zu engagieren. Den Menschen gehe es nämlich nur gut in Frieden und Freiheit.

Die Grußworte des goldenen Abiturjahrganges sprach Dr. Rüdiger Beck. In das Zentrum der Rede stellte er das Zitat des Schriftstellers Franz Kafka: "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht". Eigene Wege zu gehen bedeute, das Leben mit all seinen Facetten und Möglichkeiten zu erkunden. Die möglichen Wege jeder Generation würden, so Dr. Rüdiger Beck, bestimmt durch die besonderen gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Herausforderungen. Er forderte die Schüler auf, sich für ein starkes Europa zu engagieren, technologisch vorne und mit demokratischem und sozial gerechtem Fundament. Sie sollen Mut haben zu experimentieren und sich auch alternativen Lösungswegen öffnen. Das scheinbar Unmögliche müsse als möglich gedacht werden. Seine Ausführungen schloss er mit den Worten des Theaterdirektors in Goethes Faust: "Was heute nicht geschieht, ist morgen nicht getan."

Stellvertretend für die Eltern gratulierte Jörn Eggers zum bestandenen Abitur. Auch er setzte sich in seiner Ansprache mit dem Gehen auseinander. Das Wort Abitur stamme vom lateinischen Verb ´abire´, entsprechend werde Abitur wörtlich übersetzt mit ´sie oder er wird fortgegangen´. Dieses Verb ‚gehen' finde sich häufig. So sagte beispielsweise Friedrich Nietzsche: "Neue Wege entstehen, indem wir sie gehen". Mit dem Erlangen des Reifezeugnisses seien die Schüler jetzt offiziell reif, von der Schule zu gehen und sich auf eigenen Füßen in die von ihnen nun selbst gestaltete Zukunft aufzumachen. Dabei sollen sie diese Welt aber nicht so lassen, wie sie sie vorfänden, sondern verändern. Jörn Eggers forderte sie auf, ihren ganz eigenen Weg zu gehen und Spuren in die Welt zu zeichnen. Zu den Eltern gewandt sagte er, dass sich ihnen der neue Weg erst zeige, wenn sie bereit seien, ihre Kinder gehen zu lassen. Er endete mit einem Zitat von Jean Paul: "Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen."

Stellvertretend für das Kollegium trug Cem Pala humorvoll, aber nicht ohne einen gewissen Ernst seine Rede vor. Er forderte die Abiturientia auf, sich den künftigen Herausforderungen zu stellen. Auch wenn diese nicht immer einfach seien, sollen die jungen Menschen diese angehen. Aus Erfahrung könne er sagen, dass manche Dinge, vor denen man Respekt oder auch Angst gehabt habe, sich im Nachhinein auch als sehr positiv herausgestellt hätten. Er ermunterte die Abiturienten aber auch, ihr Leben zu genießen und glücklich zu werden. Jung seien sie nur einmal. Der größte Fehler, den man machen könne, sei der, dass man das Jungsein nicht auslebe. Werdet gute Menschen! Die Welt braucht euch!

Mit einem Film blickten die Abiturientinnen und Abiturienten auf besondere Ereignisse ihrer Schulzeit am Gymnasium Nordhorn zurück.

Die Schülerrede wurde von Merle Koop und Nicolas Roters gehalten. Sie erinnerten sich an ihren Start in der fünften Klasse, an verschiedenste Ereignisse in der Mittelstufe und daran, dass ihrer Meinung nach erst durch die Einführungsphase in die Oberstufe der Ernst der Schulzeit wirklich eingeleitet wurde. Gelernt hätten sie auch einiges, auch wenn sich immer mal wieder Schwierigkeiten ergeben hätten und sie das Gefühl hatten: "Nix capito!" Auch jetzt nach bestandenem Abitur würde sie dieser Gedanke noch befallen. Zwar wüssten einige schon genau, was sie in Zukunft machen wollen, aber andere befänden sich immer noch in ihrem "nix capito" Zustand. Deshalb wünschten Merle und Nicolas ihren Mitschülern, dass jeder von ihnen das fände, mit dem er auch auf Dauer glücklich und zufrieden sei. Ihnen sei bewusst, dass der Weg dorthin bestimmt nicht leicht sein werde und sie öfter, als es ihnen lieb sei, Rückschläge und Enttäuschungen hinnehmen müssten. Ihr Dank galt den Lehrerinnen und Lehrern sowie dem nichtlehrenden Personal für die tatkräftige Unterstützung; besonderen Dank richteten sie dabei an Wolfgang Fricke als Oberstufenkoordinator. Aber auch ihren Familien, die alle Hochs und Tiefs miterlebt hätten, dankten sie für deren Beistand.

Ausdrucksstark gestalteten Nina Koernig und Katharina Munk das musikalische Rahmenprogramm, begleitet von Heike Späthe.

Den Höhepunkt der Entlassungsfeier bildeten die Aushändigung der Abiturzeugnisse und die Ehrungen durch Andreas Langlet, Wolfgang Krämer Wolfgang Fricke und den Tutorinnen und Tutoren des Jahrgangs.

Kerstin Wörsdörfer

Bericht von Peter Beckmannshagen

Zum vierten Mal treffen wir uns zum Frühstück im Café Karolinka. Wir freuen uns über die interessante Unterhaltung mit Hassan und Suney,  unseren türkischen Kollegen. Suney (Izmir) spricht hervorragend Deutsch mit fränkischem Akzent. Die interessanten Gespräche über Islam, Christentum, Politik oder auch persönliche Erfahrungen werden wir ein wenig vermissen.
Dann aber beginnt die harte Arbeit am PC, denn wir wollen noch über 80 Frageboegen auswerten, die verschiedenen Schülergruppen aus Marlbork, Nordhorn und Izmir zum Thema Migration vorgelegt wurden. Darek (Malbork) übernimmt die Koordination und erklärt die Auswertung. Es ist unser Ziel zu erforschen, ob ein Zusammenhang besteht zwischen eigenen Erfahrungen mit Migration bzw. Reisen und einer positiven Einstellung gegenüber Migration. Unsere Mädchen erledigen die Eingabe der statistischen Daten souverän.
Nach vorlaufigem Eindruck wird Zuwanderung überwiegend sehr positiv bewertet.

Anschließend referiert Darek über wesentliche Aspekte der Präsentation. Farbauswahl, Kontrast und Schrifttyp sind zu beachten, um Aufmerksamkeit zu erhalten.
Wir verabschieden uns nach dem kleinen Lunch und freuen uns auf das finale Barbecue.


Gegen 16.00 Uhr treffen wir uns uns zum abschließenden Barbecue. Arthur von der Malborker Partnerschule kümmert sich um alles. Es gibt Hähnchenbrust und Geflügelwurst, auch andere Wurst und Beilagen. Dann kommt die Zeit zum Abschiednehmen. Ich bemerke, dass der eine oder andere doch eine Träne verdrückt.  Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Nordhorn im Oktober.


Unsere tollen Mädchen willigen ein, einen abschließenden Spaziergang zu machen. Ob noch ein wenig Zeit bleibt für das Café im Turm? Um 2.30 Uhr nachts wird uns dann ein Taxi zum Flughafen Danzig bringen ...

Das war es aus Marlbork, es hat Spaß gemacht!
 

Lohnt es sich, für 45 Minuten Musik neun Stunden im Bus zu sitzen?
Ja,
wenn die Musik die 8. Symphonie von Dvorák ist,
wenn das NDR - Orchester spielt
und wenn das Konzert im Großen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg stattfindet.

Wir haben nicht gezögert, als uns die Wilhelm-Stähle-Schule in Neuenhaus anbot, mit ihnen zum Konzert in die Elphi zu fahren. "Konzert statt Schule" heißt das Programm des NDR, mit dem junge Menschen für klassische Musik begeistert werden sollen und für das der NDR Freikarten an Schulen vergibt.

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Für alle Teilnehmer der Fahrt nach Hamburg war der Besuch der Elphi eine Premiere und unsere Erwartungen an das neue Wahrzeichen der Hansestadt wurden nicht enttäuscht. Über lange Rolltreppen durch weiße, glitzernde Röhren kommen die Besucher in den 8. Stock der Elbphilharmonie auf die Plaza, die Aussichtsebene, auf der sich die Zugänge der zwei Konzertsäle befinden und vor der sich Hamburgs Panorama entfaltet. Die Kräne des Containerhafens, der Michel, das Hafenbecken mit den einlaufenden Tankern und Kreuzern, die Speicherstadt und die Innenstadt sind zu sehen, entweder durch die Panoramascheiben oder von den Außenterrassen, die die Plaza umgeben.

Der eigentliche Höhepunkt erwartet uns im Großen Saal. Die Freikarten führen uns auf die 15. Etage, vielleicht mit dem 3. Rang eines konventionellen Theaters zu vergleichen. Aber trotz des dritten Rangs sitzen wir ganz nah am Mittelpunkt, wo das Orchester spielt. Auf den eigentlich weit entfernten Plätzen hören und sehen wir fantastisch. Dvoráks Passagen des Pianissimo sind in aller Exaktheit zu hören und die Zartheit der Violinen oder Bläser lassen keinen unberührt. Natürlich können auch die Elbphilharmoniker laut, aber die Akustik der Elphie erschlägt uns nicht, wenn die Pauken zum vollen Einsatz kommen, die Bläser einsetzen und alle Streicher ihre Seiten bearbeiten. Wer schon Konzerte in der Emsland-Arena gehört hat, weiß, wie der Beton laute Töne zu harten Schlägen macht. Aber nicht die Elphie!

Beeindruckt von dem viel zu kurzen Konzert (eine Schulstunde hat leider nur 45 Minuten) bleibt anschließend Zeit zum Schlendern durch Hamburg. Das Wetter hat bei diesem Besuch nicht mitgespielt. Hamburger Schietwetter - aber man kann nicht alles haben!

Kirsten Rigterink