Bilder für eine gerechtere Welt – neue Leinwand in der Pausenhalle

Eine verrutschte Augenbinde, eine schiefe Waage und eine Weltkugel, die kopfsteht – seit Kurzem prägen starke Bilder die Pausenhalle. Geschaffen wurden sie von 20 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 11 und 12, die sich in der Projektwoche vom 16.–20. Juni 2025 einer besonderen Aufgabe stellten: eine neue großformatige Leinwand für die Schule zu gestalten. Das Thema „Globale Gerechtigkeit“ – eines der drängendsten Themen unserer Zeit – stand dabei im Mittelpunkt. Unterstützt und finanziert wurde das Projekt vom Arbeitskreis „Eine Welt“, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Die künstlerische Leitung übernahm der Künstler Jorge Hidalgo. Ende August fand die Leinwand ihren Platz in der Pausenhalle, wo sie am 1. September offiziell enthüllt wurde.
Aus vielen Ideen entsteht ein großes Ganzes
Der Weg zur endgültigen Gestaltung war nicht immer leicht: Für das Gemeinschaftsprojekt mussten individuelle Ideen zurückgestellt werden und auch der Zeitrahmen stellte eine Herausforderung dar. Zu Beginn der Projektwoche brachten die Schülerinnen und Schüler einzelne Motivideen mit – etwa die Zeichnung eines Regenbogens, einer Friedenstaube, einer Waage, eines Steinturmes oder von Justitia – und entwickelten diese gemeinsam weiter. Schritt für Schritt entstand daraus eine große Vorzeichnung, die anschließend ausgearbeitet und farbig gestaltet wurde. Von Dienstag bis Freitag arbeiteten dann immer viele gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen, bis sich das Gesamtbild schließlich zusammensetzte.
Starke Bilder, klare Botschaften
Das Ergebnis ist vielschichtig und voller Symbolik: Justitia mit verrutschter Augenbinde, eine auf dem Kopf stehende Weltkugel, eine Waage, die aus dem Lot geraten ist, ein wackeliger Steinturm, auf dessen Spitze das Paradies thront. Daneben Szenen von Umweltzerstörung und Krieg – brennende Fabriken, Bombenabwürfe, verschmutztes Wasser. Alle Motive greifen ineinander und machen deutlich, wie zerbrechlich unsere Welt ist und dass Gerechtigkeit keine Selbstverständlichkeit ist. Das Kunstwerk ist nicht nur Schmuck für die Pausenhalle, sondern auch ein eindringlicher Appell, Verantwortung zu übernehmen. Es zeigt: Bilder können oftmals mehr ausdrücken, als Worte es vermögen.
Nina Schäfer