Bericht von Frieda Diekamp, Lasse Röttgers, Marie Simons und Lina Edelwein (Jahrgangsstufe 11)

¡Hola!

Wir haben uns im vergangenen Jahr für das Erasmus-Programm unserer Schule beworben und hatten das Glück, an einem Austausch mit Teneriffa teilzunehmen. Während der vier Wochen im Februar 2025 lernten wir das Schulleben unserer Austauschpartner kennen und nahmen an deren Alltag teil. Während Marie und Frieda die Schule IES El Médano besuchten, gingen Lina und Lasse auf die Schule IES Los Cristianos.

Gestartet hat unser Austausch am 6. Februar 2025 früh morgens an der Schule. Begleitet hat uns Frau Mahendrarajah. Sie blieb auch die ersten Tage in Teneriffa, um zu schauen, wie es uns in den ersten Tagen geht. An unserem ersten Nachmittag auf Teneriffa lernten wir endlich unsere Gastfamilien kennen und verbrachten den restlichen Tag gemeinsam mit ihnen.

Den Auslandsmonat lebte Frieda bei der Familie ihrer Gastschwester Karla und Marie bei der von Claudia. Gleich morgens um 7.40 Uhr liefen sie jeden Tag zu Fuß zu Schule, wobei auf dem Weg die Freunde ihrer Gastschwestern abgeholt wurden. Nachdem sie Schluchten durchquert und Mauern überwunden hatten, trafen sie um 8.00 Uhr in der Schule ein. Dies war ausnahmslos jeden Tag der Fall, da es in El Médano keine Freistunde gibt. Nach den ersten Tagen ließ das Interesse der Mitschüler und Lehrer an ihnen stark nach. Im Gegensatz zur Schule von Lasse und Lina wurde in El Médano leider kaum Wert darauf gelegt, dass sich ihre Spanischkenntnisse erweitern sollten. Mit Englisch kamen sie überall gut durch. Während der Schulzeit hatten Frieda und Marie viel Freiraum, sodass sie an ihren eigenen Aufgaben aus Nordhorn arbeiten konnten. Weil ihre Gastschwestern Karla und Claudia gute Freundinnen sind, haben sich Marie und Frieda auch in der Freizeit viel gesehen. Ein besonders großer Bestandteil dieser Freizeit war es, wie sie schnell bemerkten, Zeit mit einer großen Gruppe von Freunden zu verbringen. Und das jeden Tag in – für uns – ungewohnt hohem Ausmaß!

Lina und Lasse hingegen waren nicht den ganzen Schultag mit ihren Gastgeschwistern zusammen, sondern waren häufig in anderen Klassen oder bekamen Zeit, um schulische Aufgaben von zu Hause zu erledigen. Zudem hatten sie Spanischunterricht für Anfänger, der ihnen viel Spaß bereitet hat. An diesem Unterricht nehmen Schüler aus anderen Ländern, wie z. B. Japan, Russland oder Marokko, also aus ganz unterschiedlichen Kulturen, teil. Durch diesen intensiven Unterricht konnten Lina und Lasse ihre Spanischkenntnisse deutlich verbessern. Während des Schultags von 8.30 Uhr bis 14.25 Uhr gab es nur eine große Pause. Diese verbringen die Schüler miteinander, da an der Schule ein striktes Handyverbot herrscht. Trotz des späteren Schulbeginns konnten die beiden auch nicht länger schlafen, da ihr Schulweg mit dem Bus, welcher durch viele Orte fuhr, deutlich mehr Zeit beanspruchte als der Schulweg in Nordhorn mit dem Fahrrad. Der Schulalltag in Los Cristianos ist aber sehr entspannt. Sowohl Schüler als auch Lehrer verspäten sich häufig, nennen sich selbstverständlich beim Vornamen und duzen sich. Das Verhältnis zwischen ihnen ist sehr persönlich und im Unterricht fast nie ein Leistungsdruck zu spüren.

Nach der Schule waren Lasse und Darian nachmittags in Darians Heimatort Adeje, gingen dort in ein Fitnessstudio, kochten nach rumänischer Tradition oder fuhren zurück nach Los Cristianos, um dort die Zeit mit Freunden am Strand oder wie die Touristen in der modernen Einkaufsmeile oder in Billardbars zu verbringen.

Lina war in ihrer Freizeit bei ihrer Austauschschülerin Polina, welche in Costa del Silencio lebt. Einige Male sind sie wie Lasse und Darian ins Fitnessstudio gegangen, haben jedoch den restlichen Tag eher damit verbracht, sich auszuruhen. Um den Ort zu erkunden, war Lina häufig spazieren, war am Strand oder hat abends den Sonnenuntergang angeschaut.

Unsere Wochenenden ähnelten sich sehr, häufig haben wir diese gemeinsam mit Strandausflügen oder Shopping verbracht, sowohl mit den Nordhornern als auch mit unseren Austauschpartnern. Mit unseren Gastfamilien haben wir viele Ausflüge gemacht: Wir haben den Teide gesehen, waren im Norden wandern, haben die Hauptstadt Teneriffas, Santa Cruz, besucht, waren in großen Malls shoppen oder haben den Tag am Meer verbracht.

Ein Highlight für uns war der Karneval in Santa Cruz, dieser wird auf Teneriffa sehr groß gefeiert, er gilt als zweitgrößter der Welt. Karneval findet über mehrere Wochen in verschiedenen Orten statt. Neben Konzerten, Umzügen, vielen kreativ verkleideten Leuten und Fahrgeschäften wird auch die jährliche Karnevalskönigin von Puerto de la Cruz ernannt und verehrt.

Am 6. März endete unsere Reise leider schon wieder und wir flogen nach Deutschland zurück, jedoch nicht alleine. Unsere Gastgeschwister machten sich mit uns und der spanischen Lehrerin Iria auf den Weg nach Nordhorn, um bei uns einen Monat zu leben und unsere Schule kennenzulernen.

Im Vergleich zu Deutschland ist uns aufgefallen, dass die Menschen auf Teneriffa trotz eines einfacheren Lebensstandards sehr viel fröhlicher, gastfreundlicher und entspannter auf uns wirkten.

Auch wenn die Kommunikation sich manchmal etwas schwierig gestaltet hat, können wir abschließend sagen, dass der Austausch für uns eine große Bereicherung war. Wir schätzen es sehr, dass wir die Möglichkeit hatten, diese Erfahrung machen zu können, und empfehlen euch sehr, diese Chance auf ein Erasmus-Stipendium zu nutzen! Auch wenn sich ein Monat lange anhört, könnt ihr uns glauben, dass diese tolle Zeit für uns viel zu schnell um war.

¡Adios!