Bericht von Marla Strootmann

Ein Monat in einem fremden Land? Klingt super! Aber wie ist das eigentlich wirklich? Schule, Kultur, Alltag kennenlernen, ohne viel Geld investieren zu müssen – das geht mit Erasmus!

Wir, Lilith, Marla, Lena und Ida, waren für einen Monat auf Sizilien, um neue Erfahrungen zu sammeln und andere Menschen kennenzulernen. Von Pizza mit Pommes über besonderen Schulunterricht bis hin zu Flamingos im Meer haben wir einiges erlebt.

Schon bei unserer Ankunft wurden wir herzlich empfangen und haben uns direkt in unseren Gastfamilien wohlgefühlt. Auch in der Schule waren alle, Lehrer sowie Schüler, sehr aufgeschlossen und neugierig. In unserer ersten Woche hat die Schule direkt mit allen Erasmus-Schülern aus Deutschland und Frankreich einen gemeinsamen Nachmittag mit gutem Essen, Karaoke und Malen veranstaltet. Hier fiel uns direkt die enge Beziehung zwischen den Lehrern und Schülern in Italien auf, die nämlich meistens mit Küsschen und Umarmung begrüßt wurden.

In unseren ersten Wochen an der Schule nahmen wir wahr, wie unterschiedlich die Schule und der Unterricht in Marsala aufgebaut sind. Statt um 7.50 Uhr startet der Schultag erst um 8.10 Uhr (obwohl selbst Lehrer häufig spät dran waren) und endet um 13.50 Uhr. Zudem ist der Unterricht eher so aufgebaut, dass der Lehrer redet und die Schüler, wenn sie etwas sagen, reinrufen. Die Schulstunden dauern immer 50 Minuten und in den 10-minütigen Pausen bleiben meistens alle Schüler der zwei Schulen (Liceo Linguistico in der Innenstadt und Liceo Classico etwas außerhalb) im Klassenraum. Es gibt in Italien die Möglichkeit, nach der Mittelstufe eine Schule mit einem bestimmten Schwerpunkt zu wählen und dort den Abschluss machen.

Nach der Schule und am Wochenende war viel Zeit für Ausflüge und andere Aktivitäten. Unsere Highlights waren der Schulausflug nach Palermo, die Erkundung der Städte Trapani, Mazara del Vallo und des mittelalterlichen Bergdorfs Erice und die zahlreichen traditionellen sizilianischen Gerichte und Süßspeisen. Besonderes Glück hatten wir, dass während unseres Aufenthalts Karneval war und wir mit unseren Gastschwestern zum Feiern in den Club gegangen sind. Die Stadt Marsala selbst haben wir durch Ausflüge in die Innenstadt und zu den malerischen Salinen kennengelernt. Vor der Küste liegen einige Inseln wie Mozia, die man mit der Fähre erreichen kann.

Während unseres Aufenthaltes sind uns auch einige Unterschiede zu Deutschland aufgefallen. Fahrradfahrer waren selten, stattdessen fahren dort viele schon mit 16 ein Micro-Car (natürlich auch mal zu dritt im Zweisitzer und ohne sich anzuschnallen). Auch galt beim Spazierengehen höchste Vorsicht, denn Gehwege waren meist schmal oder nicht vorhanden. Oftmals konnte man auf den Straßen Hunde und Katzen beobachten, die durch die Gegend streunten. Neben Tieren in der Stadt konnte man auch die grüne, sommerliche Landschaft und Flamingos am Meer bestaunen. Der Sportunterricht unterschied sich ebenfalls stark. Während in der einen Schule meist nur eine Übung pro Stunde eingeübt und hintereinander ausgeführt wurde, ging man in der anderen Schule (mit Lehrer) zu einem Café in der Nähe und kaufte sich einen Snack, weil es keine Sporthalle gab.

Insgesamt können wir allen einen Austausch mit Erasmus sehr empfehlen, wir haben viel gelernt, wertvolle Erfahrungen gesammelt, große sprachliche Fortschritte (im Italienischen sowie im Englischen) gemacht und neue Freundschaften geschlossen.

Also amunì, auf nach Sizilien!

Arrivederci!

Marla, Lilith, Ida und Lena